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Wappenstein Bräuhausgasse 19

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Beschreibung

Über dem westseitigen Hauseingang im Durchgang zum Grabengarten ist ein querrechteckiger Wappenstein in die Mauer des alten St. Veiter Bürgerhauses integriert. Das Wappen wurde neu angefertigt und ist eine Kopie des Wappenreliefs über dem ostseitigen Zugang zum Schlosspark von St. Georgen am Sandhof.

Legende, Geschichte, Sage

Walter Wohlfahrt hat sich bei seinen Recherchen über das "Alte" St. Veit a. d. Glan die Mühe gemacht, auch die Hausgeschichten zu erforschen und konnte nachweisen, dass es sich bei dem Gebäude in der Bräuhausgasse 19, mit der vormaligen Adresse Judengasse 19, um das Elternhaus des berühmt-berüchtigten Wolscharträubers Krapfenbäck-Simerl, mit bürgerlichem Namen Simon Kramer, handelt. Sein Vater Sebastian Kramer, zog von der Krapfenbäck-Keusche nahe Pörtschach am Berg nach St. Veit. Von daher auch der Beiname Krapfenbäck. Laut Prozeßakten wurde Sohn Simmerl schon im Jugendalter vom Vater und dessen Spießgesellen zu kleineren Spitzbübereien angehalten und verübte 1806 seine ersten Taten. Sein Vater starb 1810, dessen zwei Ehefrauen 1800 und 1803. Als Beruf findet sich bei Simon Kramer der Eintrag „dient als Knecht".
Aufgrund seiner Diebstähle und Raubüberfälle wurde er schließlich steckbrieflich gesucht und zweimal festgenommen, jedoch entkam er 1807 aus der Gefangenschaft im Marktgericht in Weitensfeld. Nach seiner zweiten Festnahme wurden ihm 35 Straftaten zur Last gelegt und er wurde Anfang 1809 zu lebenslangem Kerker verurteilt, doch entzog er sich der Justiz durch eine spektakuläre Flucht aus dem Klagenfurter Kriminalgericht.
Am Abend des 17. September des Jahres 1809 wurde Simon Kramer beim „Wegscheiderwirt“ in Zojach von einer Streife gestellt und dort unter fragwürdigen Umständen erschossen. Als abschreckendes Beispiel ließ der französische General Jean-Baptiste Rusca den Leichnam des Krapfenbäck-Simerl am 20. September am Galgen in Annabichl bei Klagenfurt aufhängen.

Quelle:
https://altstveit.wordpress.com/2012/06/05/ein-raubernest-inmitten-von-st-veit/

Gemeinde

St. Veit a. d. Glan

Standort

Der Wappenstein befindet sich an der Hausfassade im Durchgang zum Grabengarten.