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Statue Johannes von Gott

Foto: Monika Gschwandner-Elkins 2022

Statue Johannes von Gott 1

Statue Johannes von Gott - Bild 1

Foto: Monika Gschwandner-Elkins 2022

Statue Johannes von Gott 2

Statue Johannes von Gott - Bild 2

Foto: Monika Gschwandner-Elkins 2022

Statue Johannes von Gott 3

Statue Johannes von Gott - Bild 3

Foto: Monika Gschwandner-Elkins 2022

Statue Johannes von Gott 4

Statue Johannes von Gott - Bild 4

Foto: Monika Gschwandner-Elkins 2022

Statue Johannes von Gott 5

Statue Johannes von Gott - Bild 5

Foto: Monika Gschwandner-Elkins 2022

Statue Johannes von Gott 6

Statue Johannes von Gott - Bild 6
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Beschreibung

Mit Abschluss des einjährigen Umbaus des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder in St. Veit erfolgte am 23. April 2014 die Segnung des fertiggestellten Gebäudes und gleichzeitig auch der neben dem Krankenhauseingang aufgestellten lebensgroßen Statue, die den Ordensgründer der Barmherzigen Brüder, Johannes von Gott, darstellt. Die rund 3 t schwere in China gefertigte Statue aus weißem Granit zeigt Johannes von Gott, der einem Kranken helfend unter die Arme greift. Jeweils eine gleiche Statue steht in Wien, am Johannes-von-Gott-Platz im 2. Bezirk und eine weitere in Kainbach bei Graz, bei der Pflegeanstalt der Barmherzigen Brüder. Die Statuen waren im Zuge des 400-Jahr-Jubiläums der Ordensgemeinschaft 2014 in Auftrag gegeben worden.

Legende, Geschichte, Sage

Johannes von Gott, eigentlich Joao Ciudad, wurde am 8. März 1495 in der kleinen portugiesischen Stadt Montemor-o-Novo, südöstlich von Lissabon, geboren und führte ein mehr als bewegtes Leben. Sein Vater war vermutlich Obst- und Gemüsehändler. Aus unbekannten Gründen verließ Johannes mit acht Jahren sein Elternhaus und tauchte kurze Zeit später auf der Burg Oropesa in Andalusien, rund 300 Kilometer von seinem Heimatort entfernt, auf. Er hatte dort zunächst die Aufgabe, den Hirten die Jause zu bringen und wurde bald darauf selbst Hirte. Möglicherweise erhielt Johannes schon damals den für Findelkinder üblichen Beinamen „de Dios“ (von Gott). Im Frühjahr 1523 schloss er sich den Soldaten Kaiser Karls V. an. Diese Episode im Leben des Heiligen endete unrühmlich: Beim Beschaffen von Verpflegung warf ihn sein Pferd ab, nur mit Mühe konnte er sich zu seiner Truppe zurückschleppen. Danach verlor er durch Zerstreutheit Beutegut, das ihm anvertraut worden war, und er sollte zur Strafe gehenkt werden. Johannes wurde jedoch begnadigt und kehrte nach Oropesa zurück. 1532 sammelte Karl V. ein Heer gegen die Türken. Unter den Soldaten befand sich auch Johannes, diesmal wahrscheinlich auf Geheiß seines Herrn, des Grafen von Oropesa. Über Barcelona, Genua und den Gardasee kam er bis vor die Tore Wiens. Aber die Türken zogen ab, Johannes kehrte also nach Spanien in seinen Heimatort Montemor-o-Novo zurück. Dort suchte er seine Eltern, doch vergebens: Seine Mutter war wenige Wochen nach seinem Verschwinden aus Gram gestorben, der Vater gebrochen in ein Franziskanerkloster in Lissabon eingetreten. Nur ein Verwandter erkannte ihn. Nach dieser Begebenheit wanderte er nach Andalusien und verdingte sich eine Zeit lang als Hirte und Viehhändler in der Nähe von Sevilla.
Bald darauf rüstete Kaiser Karl V. zu einem neuerlichen Kriegszug, diesmal nach Nordafrika, dem sich Johannes wiederum anschloss. Bei der Überfahrt nach Afrika lernte er einen vom portugiesischen Königshof verbannten Adeligen, dessen Frau und die vier Töchter kennen. Johannes blieb bei der Familie in Ceuta und fand vor Ort beim Festungsbau Arbeit. Mit seinem Einkommen unterstützte er die aus Portugal verbannte Familie.
1538 ging Johannes schließlich nach Gibraltar und begann dort mit religiösen Büchern und Heiligenbildern zu handeln. Das Geschäft als fliegender Buchhändler florierte und Ende des Jahres eröffnete er in Granada beim Elvira-Tor eine eigene Buchhandlung.
Am 20. Jänner 1539 hörte Johannes auf einem Hügel gegenüber der Alhambra den berühmten Prediger Johannes von Ávila. Dessen Worte trafen den zugewanderten Buchhändler, der seinen Lebenssinn noch immer nicht gefunden hatte, derart, dass er völlig außer sich geriet. Er verschenkte sein komplettes Hab und Gut. Der vermeintlich Tobsüchtige wurde daraufhin in das Königliche Hospital gebracht. Dort lernte er die Not der Kranken, besonders das Elend der psychisch Kranken kennen und wurde zu einem eifrigen Helfer. Aus dem Krankenhaus entlassen, sah er mit gleichsam neuen Augen die Kehrseite der prosperierenden Metropole Granada: die unermessliche Armut und das unbe­schreibliche Leid der Kranken in den ärmlicheren Stadtvierteln. Johannes beschloß, sein Leben neu auszurichten und begann unter einem Torbogen in Granada Kranke zu pflegen, die er auf der Gasse aufgelesen hatte.
1540 konnte er in Granada ein erstes eigenes Krankenhaus eröffnen, wobei er völlig neue, für seine Zeit geradezu revolutionäre Pflegemethoden umsetzte, bei welchen die Zuwendung zum Patienten und sein Einzelschicksal im Mittelpunkt standen und diese nicht Handschellen, Ketten und Peitschenschläge als Strafe erdulden mussten. Johannes von Gott ließ die Patienten auch täglich von einem Arzt behandeln. Unbeabsichtigt schuf er somit das erste Krankenhaus für die Akutversorgung im modernen Sinn. Die Bezahlung der Miete sicherten Gönner, die ihn schon zu Beginn seiner Tätigkeit unterstützt hatten. Für die Verpflegung der Kranken und Armen musste Johannes selbst sorgen.
Mit dem Ruf "Tut Gutes, Brüder" sammelte er abends Brot, Speisereste und Geld, um die Kranken zu verköstigen. Anfangs als Narr verlacht, fand sein Werk bald Beachtung und Unterstützung. Johannes kümmerte sich auch um die Ausgestoßenen und versuchte u. a. Prostituierte freizukaufen und sie zu verheiraten oder Arbeit für sie zu finden. Im Zuhältermilieu fand er auch seine ersten Helfer und immer mehr Reiche und Adelige unterstützten in dieser Zeit sein Wirken. Das zweite Hospital in einem ehemaligen Karmelitinnenkloster beim Haupteingang zur Alhambra wurde 1547 gegründet.
Als das Königliche Hospital am 3. Juli 1549 in Granada brannte, rettete Johannes viele Kranke aus den Flammen. Sich selbst konnte er in letzter Sekunde über das Dach ins Freie retten. Wie durch ein Wunder wurde er nur leicht verletzt. Als der Genil-Fluß im Winter 1549/50 Hochwasser führte, begab sich auch Johannes an sein Ufer, um für sein Krankenhaus Treibholz aus den Fluten zu fischen. Nicht weit von ihm entfernt fiel ein Kind ins Wasser. Er versuchte – leider vergeblich –, den Buben aus den Fluten zu retten, wobei er sich eine schwere Erkältung zuzog. Sein vom jahrelangen unermüdlichen Einsatz geschwächter Körper konnte sich gegen die Krankheit nicht wehren. Am 8. März starb Johannes von Gott im Haus der befreundeten Familie Pisa, die ihn in seinen letzten Tagen pflegte. Johannes wurde in der Gruft der Familie Pisa beigesetzt, 1644 aber in die Spitalskirche der Barmherzigen Brüder (heute Basi­lika "San Juan de Dio") überführt.
1552 kam es in Granada zu einer weiteren Spitalsgründung durch seinen Nachfolger Antón Martin und bald darauf auch in Madrid und in anderen Städten Spaniens. 1571 fanden die Hospitalbrüder ihre kirchliche Anerkennung durch Papst Pius V.
Am 21. September 1630 wurde Johannes von Gott durch Papst Urban VIII. selig- und am 16. Oktober 1690 durch Papst Alexander VIII. heilig gesprochen.

Gemeinde

St. Veit a. d. Glan

Standort

Die Skulptur steht rechts vom Krankenhauseingang.
Spitalgasse 26
9300 St. Veit a. d. Glan

Entstehungszeit

2014

Eigentümer / Betreuer

Orden der Barmherzigen Brüder