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Gedenktafel Josef Raditschnig

Foto: Monika Gschwandner-Elkins 2020

Gedenktafel Josef Raditschnig 1

Gedenktafel Josef Raditschnig - Bild 1

Foto: Monika Gschwandner-Elkins 2020

Gedenktafel Josef Raditschnig 2

Gedenktafel Josef Raditschnig - Bild 2

Foto: Monika Gschwandner-Elkins 2020

Gedenktafel Josef Raditschnig 3

Gedenktafel Josef Raditschnig - Bild 3

Foto: Monika Gschwandner-Elkins 2020

Gedenktafel Josef Raditschnig 4

Gedenktafel Josef Raditschnig - Bild 4

Foto: Monika Gschwandner-Elkins 2020

Gedenktafel Josef Raditschnig 5

Gedenktafel Josef Raditschnig - Bild 5
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Beschreibung

Eine querrechteckige Marmortafel über dem Eingang des einstigen Marhofes (= Meierhof) beim vulgo Edelhamer in der Seestraße 26 in Hörzendorf, mit der vormaligen Adresse Hörzendorf 10, erinnert an den Glantaler Lustspieldichter und Biologen Josef Raditschnig. Die Tafel wurde in den 1940-er Jahren am Haus angebracht.

Legende, Geschichte, Sage

Josef Raditschnig erblickte laut dem Eintrag im Geburtenbuch der Pfarre Hörzendorf am 21. Februar 1753 am Edelhamerhof als fünftes von zwölf Kindern des Pulvermachers Josef Raditschnig des Älteren und seiner Gattin Ester, geborene Lebmacher, das Licht der Welt und nicht, wie auf der am Wohnhaus angebrachten Gedenktafel festgehalten, am 23. Februar 1755.
Josef Raditschnig besuchte dann von 1763 bis 1769 das Jesuitengymnasium in Klagenfurt und studierte danach vermutlich in Wien. Bereits in jüngeren Jahren veröffentlichte er ein paar Gedichtbände und Theaterstücke sowie das Lustspiel "Der Ehestandsfeind" in fünf Aufzügen. Für das Jahr 1777 ist eine Aufführung des Stückes auf der k.u.k. Nationalschaubühne in Wien dokumentiert, bei welcher es sich um das alte Burgtheater am Michaelerplatz handelte.
Raditschnig wurde schließlich im Schulwesen angestellt und 1777 Direktor der Hermannstädter Normalhauptschule und einige Zeit später Oberinspektor der deutschsprachigen Schulen in Siebenbürgen. Seine Freizeit widmete Josef Raditschnig jedoch seiner großen Leidenschaft, dem Botanisieren. Auf unzähligen Reisen sammelte er immer wieder Pflanzen und Pilze, ordnete sie nach der Systematik Carl von Linnés und hinterließ nach seinem Tod über 2000 Beschreibungen und 202 Abbildungen von Pflanzen aus Siebenbürgen, zusammengefasst in einem Manuskript mit dem Titel "Flora Transsilvaniae". Ab dem Jahr 1811 verwendete er das Adelsprädikat "von Lerchenfeld". Unter dem Namen Josef Raditschnig von Lerchenfeld hat er auch Eingang in die botanische Fachliteratur gefunden. Josef Raditschnig starb am 16. Jänner 1812 in Hermannstadt.

Raditschnigs Großvater Martin Raditschnig und sein Vater Josef Raditschnig der Ältere waren Pulvermacher und betrieben etwa ab 1733 eine „Pulverstampf" in Hörzendorf, wo Martin Raditschnig bereits 1732 die Liegenschaft vulgo "Edl-Thumb" erworben hatte. Das Pulvermachergewerbe war gefährlich und es passierte immer wieder, wie in der Pfarrchronik überliefert, dass die "Stampf" in die Luft flog und unter anderem das nahe Kirchengebäude beschädigte.
Im Zusammenhang mit der Pulverfabrikation arbeiteten zu Beginn des 19. Jhs. zeitweise mehr als 300 Leute in vier vom Hörzendorfer Bach betriebenen Mühlen: Eine Mühle bereitete Schwefel auf, eine Salpeter (aus Chile, über Triest transportiert), eine weitere Holzkohle (die am Hof Holzer in Holz hergestellt wurde), und in der vierten Mühle wurden diese Stoffe zu Schwarzpulver vermischt. Das Pulver wurde nach St. Veit transportiert und in den dortigen Pulvertürmen gelagert und gehandelt.

Motive / Inschriften

Die verblasste Inschrift auf der Tafel lautet: "In diesem Haus wurde der Lustspieldichter Josef Raditschnig am 23. Februar 1755 geboren."

Gemeinde

St. Veit a. d. Glan

Standort

Die Tafel ist über dem straßenseitigen Eingang des Wohnhauses angebracht.
Hörzendorf, Seestraße 26
9300 St. Veit a. d. Glan