Login



Grabplatte Evangelische Kirche

Foto: Monika Gschwandner-Elkins 2021

Grabplatte evangelische Kirche 1

Grabplatte Evangelische Kirche - Bild 1

Foto: Monika Gschwandner-Elkins 2021

Grabplatte evangelische Kirche 2

Grabplatte Evangelische Kirche - Bild 2

Foto: Monika Gschwandner-Elkins 2021

Grabplatte evangelische Kirche 3

Grabplatte Evangelische Kirche - Bild 3

Foto: Monika Gschwandner-Elkins 2021

Grabplatte evangelische Kirche 4

Grabplatte Evangelische Kirche - Bild 4

Foto: Monika Gschwandner-Elkins 2021

Grabplatte evangelische Kirche 5

Grabplatte Evangelische Kirche - Bild 5

Foto: Monika Gschwandner-Elkins 2021

Grabplatte evangelische Kirche 6

Grabplatte Evangelische Kirche - Bild 6

Foto: Monika Gschwandner-Elkins 2021

Grabplatte evangelische Kirche 7

Grabplatte Evangelische Kirche - Bild 7
Thumb 1 Thumb 2 Thumb 3 Thumb 4 Thumb 5 Thumb 6 Thumb 7

Beschreibung

Die Grabplatte an der nordseitigen Fassade der evangelischen Kirche stammt vom evangelischen Friedhof der Reformationszeit, welcher sich außerhalb des Villacher Tores nördlich des Bürgerspitals im damals noch unverbauten Bereich zwischen dem Bruggerhaus (Sonnwendgasse 3) und dem Haus Villacher Straße 4 (Firma Sabitzer) befunden hat. Der Friedhof wurde im Jahr 1606 zerstört und eingeebnet.
Danach befand sich der Stein lange Zeit an der Südseite des Gebäudes Oktoberplatz 1 (Raiffeisen Bank), ehe er seinen Platz bei der evangelischen Kirche erhielt.

Legende, Geschichte, Sage

Die Lehre Luthers hat schon früh in Kärnten Eingang gefunden, so auch in der Herzogstadt St. Veit.
Bereits 1529 berichten Quellen von einem reformierten Pfarrer in Kraig. Doch schon bald stießen die Protestanten auf ersten Widerstand. So wurde 1565 der St. Veiter Pfarrer wegen Annahme des Luthertums vom Landesfürsten Erzherzog Karl II. seines Amtes enthoben. Sein katholischer Amtsnachfolger hatte aber gegenüber der steigenden Anzahl der Evangelischen einen schweren Stand und zusätzlich war zu dieser Zeit auch der evangelische Prädikant Stephan Hassler in der Stadt aktiv. 1569 musste Hassler jedoch auf Befehl des Erzherzogs die Stadt verlassen, bekam jedoch einen Nachfolger.
In den folgenden Jahren hatte St. Veit stets zwei evangelische Geistliche, einen Pfarrer und einen Prediger. Die Zahl der Katholiken ging auf unter zehn Prozent zurück. Die Stadtverwaltung übernahm die Besoldung der Geistlichen und zweier Lehrer. Unter den Khevenhüllern wurde die Burg Hochosterwitz in der zweiten Hälfte des 16. Jhs. zu einem weiteren Zentrum der Evangelischen. Hier fand etwa der Wissenschaftler, Chronist und evangelische Prediger Michael Gotthard Christalnik Aufnahme. Die Khevenhüller setzten außerdem auch in ihren Gebieten (etwa Obermühlbach und Kraig) evangelische Pfarrer ein.
Doch die Reaktion der römisch-katholischen Kirche ließ nicht lange auf sich warten. Erzherzog Karl etwa drohte der Herzogstadt mit einer Strafe von 6000 Dukaten, sollten die protestantischen Prediger nicht entfernt werden. Auch das Benutzen des Friedhofs durch die Evangelischen wurde verboten. Das führte zur Gründung eines eigenen protestantischen Friedhofs nördlich des Bürgerspitals. Stadtbürger durften keine evangelischen Gottesdienste außerhalb der Stadt besuchen, lautete eine Anordnung, gegen welche die Bevölkerung jedoch passiven Widerstand leistete, indem sie diese anfangs einfach missachtete. Karls Sohn Ferdinand II. ließ sich das jedoch nicht gefallen, verbot in St. Veit den Evangelischen die Religionsausübung und verbannte die Prediger aus der Stadt. Evangelische Ratsbürger wurden durch Katholische ersetzt, vier Bürger mussten sogar 15 Monate Gefängnis in Graz absitzen.
Um die Rekatholisierung voranzutreiben, zog der Seckauer Bischof Martin Brenner mit 300 Bogenschützen durch die Täler Kärntens. Trotz stundenlanger Bekehrungen weigerten sich 50 St. Veiter ihrer Gesinnung untreu zu werden. Zwölf von ihnen zogen es vor, unter Hinterlassung von 10 % ihres Vermögens die Stadt zu verlassen. In den Häusern suchte man nach evangelischen Schriften, ließ diese verbrennen und zerstörte den evangelischen Friedhof.
300 Jahre nach der Vertreibung der evangelischen Prediger aus der Herzogstadt, also 1897, wurde am 2. Weihnachtsfeiertag von Pfarrer Robert Johne aus Klagenfurt im St. Veiter Gasthof Stern wieder der erste evangelische Gottesdienst zelebriert und schließlich 1907 der Bau einer eigenen Kirche realisiert.

Motive / Inschriften

Jesus spes nostra/Jesus unsere Hoffnung

Gemeinde

St. Veit a. d. Glan

Standort

Die Grabplatte ist links vom Eingang an der Kirchenmauer angebracht.
Martin-Luther-Straße
9300 St. Veit a. d. Glan

Eigentümer / Betreuer

Evangelische Kirche A.B.