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Bäckerkapelle hl. Anna

Foto: Monika Gschwandner-Elkins 2012

Bäckerkapelle hl. Anna 1

Bäckerkapelle hl. Anna - Bild 1

Foto: Monika Gschwandner-Elkins 2012

Kirchenportal

Bäckerkapelle hl. Anna - Bild 3

Foto: Monika Gschwandner-Elkins 2012

Flügelaltar

Bäckerkapelle hl. Anna - Bild 4

Foto: Monika Gschwandner-Elkins 2012

Madonna mit Kind

Bäckerkapelle hl. Anna - Bild 5

Foto: Monika Gschwandner-Elkins 2012

Predella

Bäckerkapelle hl. Anna - Bild 6

Foto: Monika Gschwandner-Elkins 2012

Heilige Apollonia

Bäckerkapelle hl. Anna - Bild 7
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Beschreibung

Die Bäckerkapelle unweit der Pfarrkirche in Wolfsberg ist der heiligen Anna geweiht. Erstmals Erwähnung findet dieser der Bäckerinnung gehörende Sakralbau im Jahr 1497.
Dem kleinen gotischen Bau wurde dann im 18. Jh. ein barock geschwungener Fassadengiebel und ein barocker Giebelreiter hinzugefügt. Man betritt die Kirche durch ein gotisch profiliertes Westportal aus Hattendorfer Sandstein mit Fialen und einem eisenbeschlagenen Tor.

Im Inneren erhebt sich ein zweijochiges Netzrippengewölbe mit abgefassten Gurtbögen auf Runddiensten. An der Nordwand befinden sich spitzbogige Nischen, an der Südwand zwei Maßwerkfenster. Die Kapellengruft ist von einem mit Brezel, Strutz und Kipferl verzierten Reliefstein verschlossen.
Der bemerkenswerte spätgotische, um 1500 errichtete Flügelaltar ist noch vollständig erhalten, sein Gesprenge wurde um 1600 erneuert. Der Schrein birgt eine Schnitzfigur Madonna mit Kind aus der Ulmer Erhardwerkstätte (15. Jh.). Die gemalten Figuren der feststehenden Flügel zeigen Darstellungen der hll. Barbara, Dorothea, Katharina und Margaretha. An der Innenseite der Flügel sind die hll. Georg, Florian, Wolfgang und Hieronymus zu sehen. Die bemalten Außentafeln zeigen die Verkündigung Mariens, Christi Geburt, die Anbetung der Könige und den Tod Mariens. An der Predella befindet sich eine Darstellung von Christus und den 12 Aposteln. Den Rankenaufsatz aus dem 17. Jh. ziert eine Figurengruppe Unterricht Mariens. An den Wänden hängen noch einzelne Bilder u. a. die Heilige Familie darstellend.

Legende, Geschichte, Sage

Im Spätmittelalter war es üblich, dass die verschiedenen Zünfte Grundstücke oder Bauwerke aus Mitteln der Zunftkassen erwarben oder erbauen ließen, um ihrem kulturellen Leben einen Kommunikationsraum zu geben. Auf diese Art dürfte auch die 1497 erstmals erwähnte Annakapelle in Wolfsberg entstanden sein. Es wird vermutet, dass die heimischen Bäcker beim bambergischen Vizedom vorstellig wurden, dieser möge für die alten Meister und Knechte einen Fond schaffen, um deren Lebensabend erträglicher zu gestalten. Dies wurde bewilligt und als Zuschlag zur eingehobenen Brotsteuer der sogenannte Anna-Groschen eingeführt, dessen Ertrag es ermöglichte, unter anderem dieses kleine Gotteshaus zu errichten. Seitdem ist die Kapelle im Besitz der Bäckerzunft, die einst ihre Hochzeiten, Taufen und auch Beerdigungen hier abhielt, was auch eine Gruft unter dem Boden des Innenraumes beweist, die mit einem mit Brezel, Strutz und Kipferl versehenen Stein verschlossen ist und bei deren Öffnung man zwanzig Sargtruhen fand. Als Beweis dafür, dass dieses Bauwerk von seiner Entstehung an mit dem Bäckergewerbe verbunden war, gilt auch ein Brezelrelief am Schlussstein des nordwestlichen Pfeilers an der Außenseite. Die Kapelle befindet sich noch heute im Besitz der Bäckerinnung.

Gemeinde

Wolfsberg

Denkmalschutznummer

45608

Standort

DIe Kapelle steht am Markusplatz nordöstlich der Pfarrkirche.
Markusplatz
9400 Wolfsberg

Entstehungszeit

1. H. 15. Jh.

Eigentümer / Betreuer

Bäckerinnung