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Weiße Kreuz

Foto: Monika Gschwandner-Elkins 2020

Weiße Kreuz 1

Weiße Kreuz - Bild 1

Foto: Monika Gschwandner-Elkins 2020

Weiße Kreuz 2

Weiße Kreuz - Bild 2

Foto: Monika Gschwandner-Elkins 2020

Weiße Kreuz 3

Weiße Kreuz - Bild 3

Foto: Monika Gschwandner-Elkins 2020

Weiße Kreuz, Kruzifix 1

Weiße Kreuz - Bild 4

Foto: Monika Gschwandner-Elkins 2020

Weiße Kreuz, Kruzifix 2

Weiße Kreuz - Bild 5

Foto: Monika Gschwandner-Elkins 2020

Weiße Kreuz, Kruzifix 3

Weiße Kreuz - Bild 6

Foto: Monika Gschwandner-Elkins 2020

Weiße Kreuz, Rückseite

Weiße Kreuz - Bild 7
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Beschreibung

Das Weiße Kreuz bzw. Zauchkreuz war ursprünglich nur aus Bruchsteinen und Erde aufgemauert und besaß ein mit Holzschindeln gedecktes Walmdach. Zuletzt bereits sehr baufällig, wurde es 1973 von Lorenz Puff, der im Jahr 1971 die Zauchalm gekauft hatte, renoviert und das Mauerwerk mit Ziegeln ausgebessert sowie ein Betondach darauf gesetzt. Nach erfolgter Sanierung weihte Pfarrer Johannes Pettauer (1915–1992) das Kreuz.

Legende, Geschichte, Sage

Das Weiße Kreuz ist in älteren Wanderkarten unter der Bezeichnung Zauchkreuz eingetragen. Der Name leitet sich von dem Umstand ab, dass sich hier vormals die sogenannte Zauch-Halt befand.
Da es sich seit jeher um einen gemauerten Bildstock handelte, dürfte sich schließlich der Name Weißes Kreuz eingebürgert haben.
Das Weiße Kreuz war stets Station beim Umabet'n im Zauchwinkel. Mündlicher Überlieferung zufolge reicht diese Tradition bis in das 19. Jh. zurück. Aufgrund von über Jahre hinweg wiederholt auftretenden schweren Unwettern - vermutlich in den 1850-er/1860-er Jahren - bei welchen, so wird erzählt, der Hagel im Zauchwinkel "alles erschlagen hat", trafen sich die Bauern der umliegenden Höfe 3 x jährlich, um für gutes Wetter zu beten. Die schlechten Wetterbedingungen führten schließlich dazu, dass die Bewirtschaftung etlicher Höfe im hinteren Zauchwinkel am Fuße des Mödringberges aufgegeben werden musste und diese seither nur mehr als Zuhuben dienen. Dazu zählen u. a. die Hofstellen vulgo Lercher, Esel, Hübler und Ettinger.
Die alljährlichen Bittgänge endeten in den ausgehenden 1970-er Jahren. Die letzten beiden Vorbeter waren Ferdinand Reinsperger vulgo Oberer Nagele und Johann Puff vulgo Lenz in Mödritsch. Die eingebundenen Wegkreuze wurden bei diesem Anlass stets mit Blumenbuschen aufgeputzt.
Ausgangspunkt des Umabetn's im Zauchwinkel war das Faillacher Kreuz, von wo man um 14.00 Uhr startete und mit einem Kreuzträger betend über das Anderletaferl und das Zenzentaferl zum Weißen Kreuz zog. Hier wurde eine Rast gehalten und gejausnet, ehe man in einem Bogen nach Osten gehend unter dem Mödringberg vorbei zum Mödritscher- bzw. Lenzenkreuz und schließlich gegen 16.30 Uhr zum Simale Höhenwegkreuz, dem Endpunkt des Bittganges, kam.
Die Termine waren:
1.) Pfingstdienstag
2.) Johanni (24. Juni)
3.) Kleiner Frauentag (8. September, Fest Mariä Geburt)

Zwei Sagen nehmen auf die Wettersituation im Zauchwinkel Bezug:

Die drei Wetterhexen auf dem Mödring

Im Zauchwinkel lebte eine Bäuerin. Es war gerade am Vorabend des Peterstages, da sagte sie zum Marknecht: "Mein Gott, wenn nur morgen nicht wieder ein Wetter kommt! Es war schon einige Jahre, dass gerade am Peterstag, wenn das Getreide am schönsten hersteht alles erschlagen wurde." "Ja, wie denn das?", meinte der Mar. "Hast du noch nie bemerkt", sagte die Bäuerin, "am Peterstag steht droben auf dem Mödring alleweil ein Nebelein und dann kommt's." "Das muss ich mir einmal in der Nacht anschauen", denkt sich der Knecht und sagt: "Ich geh' morgen in aller Herrgottsfrüh weg. Wann ich heimkomme, weiß ich nicht." "Soll ich dir etwas Fleisch mitgeben? Das Frühstück ist nicht so früh fertig." In aller Frühe ist der Mar schon oben auf dem Mödring. Das Gewehr hat er bei sich unter dem Mantel und lehnt sich zu einem Gesträuch und kommt so zu allerlei Gedanken. Wie es grau wird, kommen auf einmal drei Lötter daher. "Werden wohl Jäger sein", denkt sich der Knecht heimlich und beobachtet sie genau. "Nein. Jäger sind's nicht." Er ist ganz stad und sieht ihnen zu, ohne dass sie es bemerken. Die drei Lötter stehen in einem Dreieck beisammen und luspern und wispeln und auf einmal steigt ein graues Räuchlein auf und walgt um sie herum, bis er die Männer nicht mehr sehen kann. Nachher fährt das Nebelein in die Höhe und die drei Lötter mit ihm. "Ganz gleich", denkt sich der Knecht, "ich schieße auf sie", nimmt seinen Stutzen mit der geweihten Kugel und schießt in den Nebel hinauf. Einen Krach hat's getan, dass alles "ghummelt" hat, und nach einer Weile fällt ein Messer herunten, sonst nichts. Er steckt es zu sich und geht auf einem Umweg nach Hause. Wie er heimkommt, ist es schon Abend und die Bäuerin wundert sich, dass heuer kein Schauer gekommen ist. Er hat ihr das Messer aber nicht gezeigt. Wie er es nachher heimlich ansieht, bemerkt er darauf den Namen des Besitzers, wo er daheim ist. Etliche Tage darauf begab sich der Knecht auf den Weg dorthin und kehrte dann im Wirtshaus ein. Auf seine Frage, was es zu essen gebe, entgegnete die Wirtin, dass sie nur Geselchtes und Brot habe. "Gut", erwiderte der Knecht, "ein Messer hab' ich selber mit", und zieht dasselbe Messer heraus und fängt zu essen an. Die Wirtin blickt wie gebannt auf das Messer. "Was sie denn so schaue", fragt er sie. "Mir kommt vor, es ist das Messer meines Mannes." "Werden wohl mehr solche Messer sein." Als sie den Namen ihres Mannes bemerkt, gibt der Knecht zu, das Messer gefunden zu haben. Er wolle es ihm zurückgeben, wenn der Wirt selbst komme. "Wo ist er denn?" "Weiß selbt nicht recht, er ist schon etliche Tage fort und nicht zurückgekommen. Werden wohl keine Händel gehabt haben. Am Peterstag ist er mit dem Nachbarn und dem Pfarrer zeitlich früh weggegangen. Auf den Mödring wollten sie gehen. Dort sollte es jedesmal lustig sein am Peterstag. Hab' aber noch nie gehört, dass auf dem Mödring Kirchtag sei." Von den drei Männern hat man nie mehr etwas erfragt, aber Wetter ist seit der Zeit keines mehr über den Mödring herabgekommen.

Quelle: Georg Graber, Sagen und Märchen aus Kärnten, Graz 1944, Seite 62

Von Schauerwettern

Es war in den 50-er Jahren des vorigen Jahrhunderts (Anm.: 19. Jh.). Da kamen über die Gegend des oberen Gurktales viele Schauerwetter. Besonders arg war es einmal am Peterstag. Kein Halm blieb damals auf den Feldern ganz. Den Leuten fiel auf, dass an diesem Tag alle Pfarrer der ganzen Umgebung verschwunden waren. Keiner war zu Hause außer dem Liedinger Pfarrer. Der nahm nun die Monstranze mit dem Allerheiligsten und blickte hindurch und das Ministrantenbüblein musste dem geistlichen Herrn auf den rechten Fuß treten. "Wenn auch ein Bekannter drunter ist, darfst du ihn nicht nennen mit Namen", sagte der Pfarrer. Wenn man nämlich einen Wetterzauberer beim Namen nennt, so fällt er von seinen Wolkenrossen herunter und bricht sich das Genick. Es waren aber damals lauter gute Bekannte oben, denn das Büblein sah sie alle ganz genau, schwieg aber. "Weichts ab, oder i nenn enk ban Namen!", schrie der Liedinger Pfarrer in das Hagelgebrause. Da zog das Wetter gegen Süden weiter. Um die damalige Zeit soll im Gurktal ein Vierling Roggen dreißig Gulden gekostet haben.

Quelle: Georg Graber, Sagen und Märchen aus Kärnten, Graz 1944, Seite 71

Gemeinde

Glödnitz

Standort

Der Bildstock steht unterhalb der Lenzen Jagdhütte bzw. Tschrieterhütte auf rund 1.425 m Seehöhe.
Zauchwinkel
9346 Glödnitz

Entstehungszeit

1870/1880

Eigentümer / Betreuer

Lorenz Puff vulgo Lenz in Mödritsch

Dazu im Lexikon