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Heritzerkreuz alt

Foto: Archiv/Hans Frießnegger vermutlich 1960-er Jahre

Heritzerkreuz alt 1

Heritzerkreuz alt - Bild 1

Foto: Archiv/Hans Fugger vermutlich 1960-er Jahre

Heritzerkreuz alt 2

Heritzerkreuz alt - Bild 2
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Beschreibung

An der Straße von Glödnitz nach Weißberg stand vormals kurz vor der sogenannten Gablbrücke westlich der Straße ein Giebelbildstock, der ursprünglich reich bemalt war. Drei Stufen führten zu dem Bildstock empor, welcher eine kleine, vergitterte Rundbogennische und ein Satteldach mit einem einfach gestrichenen Kreuz besaß. Pfarrer Gregor Woschitz erwähnt in der Glödnitzer Pfarrchronik bei seinen Einträgen des Jahres 1847 eine Renovierung des Bildstockes. Eine weitere Jahreszahl und somit ein Hinweis zur Geschichte des Bildstockes fand sich am Bildstock selbst.
Das Kreuzbild in der Nische trug nämlich die Signatur "Renov. 1947. Wilhelm Smolle/Althofen". Das Giebeldreieck an der Vorderseite zierte ein Spruchband mit den Worten "Gelobt sei Jesus Christus".
Mündlicher Überlieferung zufolge war auf einer der Außenseiten des Heritzerkreuzes ein Bild mit zwei schwarzen Teufeln zu sehen, die an einem Sarg zerren, um die darin befindliche Leiche zu entführen. Im Zuge einer Renovierung wurde die Malerei jedoch übertüncht, so dass nur mehr der leicht rötliche Grundton des Bildes durch die weiße Farbe schimmerte.
Der alte Bildstock wurde im Zuge des Ausbaues der Straße Glödnitz-Weißberg abgetragen.

Legende, Geschichte, Sage

In der Geschichtensammlung von Matthias Maierbrugger ist folgende Sage überliefert, die vermutlich Motiv für das Bild des Leichendiebstahls durch den Teufel am Heritzerkreuz war:

"Einst war ein Jäger gestorben, der den Empfang der letzten Sakramente verweigert hatte. Trotzdem wollte man ihn nach Glödnitz zu Grabe tragen. Der Leichenzug kam auch am Heritzerkreuz vorbei. Nach altem Brauch wollte man auch diesen Sarg vor jedem Kreuz unter Gebeten dreimal kreuzweise hinstellen. Als die Träger beim Heritzerkreuz mit dem Sarg das Kreuzzeichen machten, vernahmen sie im Sarg ein dumpfes Kollern und dieser kam ihnen plötzlich ganz leicht vor. Sie stellten den Sarg auf die Wiese, öffneten ihn und fanden zu ihrer Überraschung darin nur noch Sägemehl. Da begann es alle zu grausen, denn sie wussten, dass der Teufel den Leichnam entführt hatte. Eiligst kehrten sie um und einige glaubten noch einen üblen Schwefelgeruch in der Luft zu merken."

Die älteren Glödnitzer Gemeindebürger kennen den Bildstock noch unter der Bezeichnung Goserkreuz. Den Angaben von Pfarrer Gregor Woschitz aus dem Jahr 1847 zufolge, trug der Bildstock auch die Bezeichnung Raderkreuz.

Gemeinde

Glödnitz

Standort

Der Bildstock stand früher genau gegenüber dem heutigen Heritzerkreuz, also westlich der Flattnitzer Landesstraße.
Tschröschen
9346 Glödnitz