Die alte Schmiedewerkstatt im Ortszentrum von Glödnitz ist bis zum heutigen Tag originalgetreu samt Feuerstelle mit Abzug (Esse) und allen dazugehörigen Gerätschaften und Werkzeugen wie Amboss, Schraubstock, Schleifbock, Hämmer, Zangen und vielem mehr, erhalten geblieben.
Die Schmiedkeusche (ehemals Glödnitz Nr. 24) wurde von Johann Raunegger (Schmiedemeister) einige Jahre nach 1900 erbaut. Vorher lag die Glödnitzer Huf- und Wagenschmiede auf dem Anwesen von Schmiedemeister Jakob Kreuter in Glödnitz Nr. 12.
Jakob Kreuter war der Schwiegervater von Johann Raunegger. Leider wurde die Schmiede des Jakob Kreuter ein Raub der Flammen. Aufgrund dieses und mehrerer anderer Brände erfolgte im Jahr 1907 unter Kommandant Johann Raunegger die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Glödnitz.
Johann Raunegger hatte die k. u. k. Hufbeschlagschule zu Agram (Zagreb) besucht und betrieb in der Schmiedkeusche eine Huf- und Wagenschmiede, die später von seinem Sohn Josef Raunegger, dem letzten Schmied in Glödnitz, übernommen und von ihm bis in die 1970-er Jahre weitergeführt wurde. Zur Werkstatt gehörte auch die sogenannte Schlagbruckn mit zwei Ständen zum Beschlagen von Pferden. Weitere Tätigkeiten des Schmiedemeisters und seiner Lehrlinge und Gehilfen waren Ausbesserungsarbeiten und Reparaturen an Wägen, Schlitten, Eggen, Pflügen und anderen landwirtschaftlichen Geräten und Werkzeugen.
Im Untergeschoß des Gebäudes befanden sich neben der Schmiedewerkstatt ein großer Brotbackofen und eine Fleischselch. Ein Zubau diente als Kohlbarren (= Kohlelager für die Esse).
Das Obergeschoß wurde als Wohnung genutzt.
Glödnitz
Die Werkstatt befindet sich im Erdgeschoß des Gebäudes Schulstraße 1.
um 1900
Kategorie | Gewerbe Landwirtschaft Industrie |
Gemeinde | Glödnitz |
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