Der 2-geschoßige Blockspeicher besitzt ein um eine Balkenbreite vorkragendes Obergeschoß mit Balkon und darüber erhebt sich ein Schopfwalmdach. Die unteren Balkenreihen des Speichers besitzen einen verzapften Eckverband, die darüberliegenden Balken haben einfache Klingschrot- und Zierschrotverbindungen. So ist an einem Eck des Oberkastens ein Schuh zu entdecken. Im Türsturz des Getreidekastens ist die Jahreszahl 1768 erkennbar.
Der Vulgarname Kramer am Lusch ist in der Bevölkerung heute unter der vereinfachten Version vulgo Luschbauer bekannt. Das Gehöft befindet sich seit 1823 im Familienbesitz und hier wurde auf den umliegenden Feldern bis in die 1970-er Jahre Getreideanbau betrieben. Der nur über eine Innenstiege erreichbare Oberkasten des Speichers, der sogenannte "Fleischhimmel", wurde noch bis ins ausgehende 20. Jh. zur Lagerung von Speck und Würsten genutzt.
Vom Luschbauer ist im Zusammenhang mit den Türkeneinfällen in Kärnten folgende Legende überliefert: Als die Türken von der Reichenau kommend in Sirnitz einfielen, schickte der Luschbauer seine Leute mit dem Vieh in die Sicherheit des dunklen Waldes. Er selbst schlitzte die Federbetten vor dem Haus auf, so dass die Federn überall hin stoben. Dann schnitt er einem Schaf die Kehle durch und bespritze alles vor dem Haus mit frischem Blut. Nachdem er auch noch das Herdfeuer gelöscht hatte, versteckte er sich in der Scheune. Die Türken kamen vorbei und glaubten ein anderer Trupp habe hier bereits sein Werk getan und ritten deshalb weiter. Durch diese List rettete der Luschbauer die Landwirtschaft und das Leben seiner Hofleute.
Albeck
Der Getreidespeicher steht im Hofbereich an der Hochrindl Landesstraße.
Grillenberg 1
9571 Albeck
1768
Fam. Niederbichler vulgo Kramer am Lusch
Kategorie | Gewerbe Landwirtschaft Industrie |
Gemeinde | Albeck |
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