Ist der Stall mit Scheune das größte Gebäude eines Gehöftes, so war der Getreidespeicher früher das wichtigste Gebäude, da man darin die Ernte eines ganzen Jahres aufbewahrte. Der 2-geschoßige Blockspeicher beim vulgo Bichlbauer entspricht der klassischen Bauweise, mit einem breiteren Obergeschoß bzw. Dachboden mit zwei Luken zur Entlüftung, einer Hohlkehle samt umlaufender verzierter Mausleiste zwischen den beiden Geschoßen als Schutz vor Mäusen und anderem Ungeziefer und einem abschließenden Satteldach. Das obere Stockwerk ist über eine hölzerne Innenstiege erreichbar. Der Notwendigkeit, den Getreidekasten vor Einbruch zu schützen, wurde durch ein sehr festes schmiedeeisernes Türschloss Rechnung getragen.
2016 erfolgte eine Neueindeckung des Speichers mit Lärchenbrettern.
Das Alter des Gehöftes vulgo Bichlbauer ist nicht bekannt, doch war der Kalsberg schon sehr früh besiedelt, da das Gurker Urbar von 1404 hier bereits 6 Huben namentlich erwähnt. Vulgo Bichlbauer befindet sich nicht darunter. Jedoch haben sich Wasserrechtsverträge von 1603 bzw. 1610 bis heute erhalten, was darauf schließen lässt, dass hier bereits im ausgehenden 16. Jh. ein Hof bestanden haben muss.
Um ca. 1937 erwarb Johann Gradenegger, der Urgroßvater des heutigen Eigentümers Markus Priess, den Hof. Bis etwa 1980 wurde auf den umliegenden Feldern Getreide angebaut.
Einer Interpretation zufolge leitet sich der Name Kalsberg von Kahlsberg ab, wohl als Hinweis darauf, dass es sich hier um ein altes Rodungsgebiet handelt. Eine andere Version leitet den Namen Kalsberg von den einstigen Lehensträgern, dem Ministerialengeschlecht Kalb ab.
Albeck
Der Getreidespeicher steht einige Meter vom Wohnhaus entfernt unter der Straße.
Kalsberg 27
9571 Albeck
1710
Fam. Markus Priess vulgo Bichlbauer
Kategorie | Gewerbe Landwirtschaft Industrie |
Gemeinde | Albeck |
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