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Speisensegnung

Speisensegnung

Ein römisch-katholischer Brauch am Karsamstag, der in der Steiermark, in Kärnten und in Slowenien besonders verbreitet ist. Am Ende der Fastenzeit werden die Speisen für die Osterjause, u. a. Schinken, Reindling, Eier und Kren, in den so genannten „Weihkörben“ mit bestickten Deckchen zur Kirche, zu einem Bildstock oder Wegkreuz gebracht und in einem kleinen Gottesdienst vom Priester oder Diakon, neuerdings auch von sog. Wortgottesdienstleitern gesegnet.
Die Speisensegnung zu Ostern oder „Fleischweihe“, wie sie volkstümlich genannt wird, ist ursprünglich eine Auslagerung des familiären Tischsegens am Beginn des häuslichen Ostermahls am Ende der Osternachtsfeier. Auf Grund der liturgischen Entwicklungen seit dem Mittelalter (Rückverlegung der Osternachtsfeier in den Karsamstag-Nachmittag) wurde sie, verbunden mit dem außerliturgischen „Auferstehungs-Spiel“, allmählich zum Ersatz für die eigentliche Feier der Osternacht. Trotz der Reform der Osternachtsfeier Mitte des 20. Jh. bleibt die Speisensegnung in ihrer zentralen Bedeutung für die Osterfeier im Volk bestehen.

(Josef Suntinger)