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Quelle/Brunnen

Quelle/Brunnen

In allen Gegenden Kärntens und Sloweniens gibt es Quellen und „Bründln“, die wegen ihrer Heilkraft bei den Menschen hoch in Ehren stehen: Das heilkräftige Natrium-Hydrogencarbonat-hältige Wasser des Preblauer Sauerbrunns z.B. wurde bereits im Mittelalter in versiegelten Tonkrügen nach Franken geliefert. Aus dem Quellheiligtum der Einsiedlerin und Pestheiligen Rosalia am Hemmaberg quillt rechtsdrehendes Wasser. Das Heilwasser des Erasmus-Bründl in Kolbnitz hilft angeblich gegen unerträgliche Schmerzen im Bauchbereich und erinnert an das vermeintliche Martyrium des Bischofs Erasmus aus Syrien. Die bekannte Römische Quelle in Kotlje (Slowenien) speiste vom Ende des 19. Jh. bis Mitte des 20. Jh. Heilbäder für Lugen- und Magenkranke, das Mineralwasser wurde abgefüllt und verkauft.
Über den Heilquellen entstehen häufig Andachtstätten, Kapellen oder Kirchen. Alte Brunnstuben und Badehäuser erinnern heute noch an Kurbäder, die sich aus diesen Heilquellen speisten.

Brunnen sind Orte der Lebensfreude und werden als solche nicht selten zum Treff- und Mittelpunkt des dörflichen und städtischen Lebens. Manchmal erinnern sie auch an Menschen und Ereignisse, die sich für die Bereitstellung des kostbaren Guts verdient gemacht haben, oder sind bedeutende Zeugen der kulturellen Geschichte des Landes wie z.B. der Brunnen am Hauptplatz von Friesach. Für den Innenhof von Schloss Tanzenberg 1563 geschaffen bringt dieses meisterhafte Renaissance-Monument in seinen Reliefplatten Szenen aus Ovids Metamorphosen zur Darstellung.

Foto: Hemmaberg bei Globasnitz, Rosaliengrotte (Milan Piko 2007)