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Neidkopf

Neidkopf

Fratzenköpfe, auch Neid- oder Niedköpfe genannt, finden sich meist auf den Schlusssteinen von Torbögen bei Hofeinfahrten und bei Stadttoren, wie an historischen Gebäuden und sind auch in den Giebeln von Privathäusern angebracht worden. Fratzenköpfe – Fachleute nennen sie apotropäische Köpfe - sollen nach dem Aberglauben der Menschen das Unheil und Böse abwehren. Die bösen Mächte und Geister sollten demnach den Menschen in den damit bedachten Gebäuden nichts neiden und sie damit nicht gegen die Bewohner aufbringen.

Die Bezeichnung Neidkopf ist etymologisch mit dem althochdeutschen Wort „nid“ für Hass, Zorn, Neid erklärbar. In Frankreich sind sie unter dem Namen „Mascaron = Fratze“ bekannt.

Die Darstellung reicht von maskenhaft verzerrten Gesichtern über fratzenhafte Köpfe von Tieren bis zu fabelhaften Ungeheuern.

In Kärnten finden wir diese Eigenart nicht nur bei Stadthäusern sondern vereinzelt auch bei mit Stein und Ziegel errichteten Stallscheunen ab dem frühen 19. Jahrhundert.
Hier sind Fratzenköpfe meist in den Giebelrosetten bzw. in den Spitzbögen gotisierender Stadelfenster zu finden.

(Heimo Schinnerl)

Link: http://members.aon.at/stadelfenster/

Foto: St. Margarethen i. Lavanttal, Stadelfenster mit Neidkopf (Ingeborg und Dieter Müllner 2007)