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Rosalia (4. September)

Rosalia (4. September)

Rosalia war den Legenden nach die Tochter Sinibaldis, des Herrn von Quisquina und Rosa und wurde in einem Marmorpalast nahe Palermo um 1150 geboren. Durch verwandtschaftliche Verbindungen zum Hof war sie mit der Pracht des höfischen Lebens vertraut, floh jedoch den höfischen Luxus und zog sich in die Einsamkeit der nahen Bergwelt zurück. Sie lebte als Einsiedlerin in einer Felshöhle und stillte ihren Durst aus einer kleinen Quelle.
Erst 400 Jahre nach ihrem Tod wurde dort ihr durch die günstigen klimatischen Bedingungen unverwester Leichnam aufgefunden und in den Dom von Palermo überführt. Sie lag wie eine Schlafende da, die rechte Hand unter dem Kopf, mit der Linken drückt sie das Kreuz an ihre Brust. Goethe beschreibt in seiner "Italienischen Reise" die Marmorstatue am Monte Pellegrino: "Sie lag wie in einer Art von Entzückung, die Augen halb geschlossen, den Kopf nachlässig auf die rechte Hand gelegt, die mit vielen Ringen geschmückt war. Ich konnte das Bild nicht genug betrachten ..."
Als 1680 eine Pestepidemie aus Venedig auch in Kärnten eingeschleppt wurde, nahm man zu ihr Zuflucht und errichtete unter anderem zu ihrer Verehrung die Rosaliengrotte am Hemmaberg (Statue nach einem Entwurf Switbert Lobissers) und die Dreifaltigkeitssäule in Althofen.

Quelle: Das große Buch der Heiligen. Geschichte und Legenden im Jahreslauf, Südwest Verlag: München 1994.

Foto: Hemmaberg, Rosaliengrotte: Statue der Hl. Rosalia mit Votivgaben (Norbert Cech 2003)