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Gnadenstuhl

Gnadenstuhl

Dreifaltigkeitsdarstellung. Das Motiv geht auf den Hebräerbrief zurück, in dem Jesus als ewiger Hohepriester dargestellt wird, der sich selbst am Kreuz als Sühnopfer für die Menschen dargebracht hat und beim Vater für alle in ihrer (Sünden-) Not Zufluchtsuchenden eintritt: „Lasst uns also voll Zuversicht hingehen zum Thron der Gnade, damit wir Erbarmen und Gnade finden und so Hilfe erlangen zur rechten Zeit“ (Heb 4, 16). Nach mittelalterlichen Vorstellungen ist Sündenvergebung die Voraussetzung für die Rettung aus gesellschaftlichen Bedrohungen wie Krieg, Epidemien und Naturkatastrophen. Deshalb findet sich das Motiv häufig auf Denkmalen, die mit solchen „Geißeln“ der Bevölkerung in Verbindung stehen (Pestsäulen).
Darstellung: Gott Vater auf dem Thron, der das Kruzifix hält, dazwischen die Hl. Geisttaube.

(Josef Suntinger)

Foto: Lobisser Kreuz, Gnadenstuhl (Norbert Cech 2009)