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Gattersäule

Gattersäule

Die Bezeichnung Gattersäulen stammt aus dem Volksmund. Diese aus Stein angefertigten Dokumente einer längst vergangenen ländlichen Kultur dienten der Befestigung von Drehgattern durch Stricke. Charakteristisch für solche Steine sind meist ein bis zwei – jedoch auch mehrere – Löcher, die durch den oberen Teil des Steins oder auch zusätzlich im unteren Bereich, durch Meißelbohrungen ausgearbeitet wurden. Diese auffallenden Steine befinden sich im Orts- und Siedlungsbereich, bei alten Gehöften sowie am Rand von alten Wegverbindungen, Weiden oder auch Feldern.
Bisher konnte in Kärnten nur eine einzige datierte Gattersäule gefunden werden, in welche die Jahreszahl „1777“ eingemeißelt wurde. Über die Anfänge dieser vergessenen ländlichen Zeitzeugen bleiben somit noch Fragen offen und eine genaue Datierung wird auch in Zukunft ausbleiben.
Je nach geologischer Region, wurde für die Anfertigung der Säulen das in der Nähe gefundene Gestein herangezogen. Die in Velden am Wörthersee gefundenen Gattersäulen wurden aus dem in diesem Gebiet reichlich vorkommenden Phyllitschiefer angefertigt. Andernorts wurde jedoch auch Gneis verwendet, ein ebenso leicht zu bearbeitendes Gestein.

Literatur
Fischerlehner, Egon: Lochsteine (Gattersteine) in Oberösterreich. – Mannus Zeitschrift für Vor- und Frühgeschichte, 46.Jg., 1980, S. 95-110.
Viertler, Johann: Steinerne Gattersäulen als Zeugen ländlicher Kultur bei Velden am Wörther See. In: Die Kärntner Landsmannschaft, Heft 1/1994, S. 16-19.
Kleewein, Andreas: Neue Gattersäulenfunde aus der Region Velden am Wörthersee. In: Die Kärntner Landsmannschaft Heft 9/10/2008, S. 98-99.

(Andreas Kleewein)

Foto: Velden, Gattersäule in Oberdorf beim Golfweg (Andreas Kleewein 2008)