Login



Palmprozession, -weihe

Palmprozession, -weihe

Der feierliche Einzug in die Kirche am Palmsonntag.

Die Gottesdienstgemeinde, meist unter Beteiligung besonders vieler Kinder, trifft sich gewöhnlich außerhalb der Pfarr-, Kalvarienberg- oder Kreuzkirche an einem Bildstock, Wegkreuz etc. zu einer kleinen liturgischen Feier: Verkündigung des Evangeliums vom Einzug Jesu in Jerusalem, Kurzansprache und Segnung der Palmzweige bzw. Palmbuschen. Anschließend zieht die feiernde Gemeinde unter Hosanna-Rufen zur Eucharistiefeier in die Kirche ein.

Die Palmprozession stellt eine Nachbildung des Einzugs Jesu in Jerusalem vor seinem Leiden und Sterben am Kreuz dar und ist als Teil der Stationsliturgie Jerusalems schon im Pilgerbericht einer gewissen Egeria aus den 80er Jahren des 4. Jh. bezeugt (→Prozession). Der Bischof wurde wie einst Jesus von der Stadtbevölkerung und zahlreichen Pilgern mit Ölzweigen in Händen und unter Hosanna-Rufen von Betanien über den Ölberg, durch das goldene Tor in die Stadt und hinauf zur Grabeskirche geleitet. Der Brauch fand schließlich über die altspanische Liturgie im Laufe der folgenden Jahrhunderte auch Eingang in die Osterliturgie der Römischen Kirche.

Die gesegneten Palmzweige werden als Schutz vor Naturgewalten und um Fruchtbarkeit zu erlangen im Haus verwahrt und auf die Felder gebracht. Die Asche der verbrannten Palmzweige des Vorjahres wird am Aschermittwoch zur Erteilung des Aschenkreuzes verwendet.

(Josef Suntinger)

Foto: Palmweihe am Bildstock in der Perau, Villach 2005.