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Richtkreuz Althofen

Foto: Monika Gschwandner-Elkins 2022

Richtkreuz, Kreuzigung

Richtkreuz Althofen - Bild 4

Foto: Monika Gschwandner-Elkins 2022

Richtkreuz, hl. Maria & Maria Magdalena

Richtkreuz Althofen - Bild 5

Foto: Monika Gschwandner-Elkins 2022

Richtkreuz, hl. Thomas von Canterbury

Richtkreuz Althofen - Bild 6

Foto: Monika Gschwandner-Elkins 2022

Richtkreuz, hl. Katharina

Richtkreuz Althofen - Bild 7
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Beschreibung

Umgeben von drei Linden nimmt der Bildstock einen zentralen Platz an der südlichen Ortseinfahrt von Althofen inmitten des Kreisverkehrs an der Krappfelder Straße ein. Das Jahr seiner Errichtung ist leider nicht bekannt.
Zuletzt wurde das Richtkreuz im Jahr 2002 im Rahmen eines Schulprojektes mit Schülern des BORG Althofen, betreut von Mag. Hans Krainer, im Rahmen der Kunsterziehung im Unterrichtsfach "Atelier" renoviert. Die vormaligen Nischenbilder waren zu diesem Zeitpunkt bereits derart verblasst, dass eine korrekte Zuordnung der Heiligendarstellungen nicht mehr möglich war. Im Zuge der Neugestaltung entschied man sich daher neben dem Erzbischof Thomas von Canterbury, dem Patron der Pfarrkirche von Althofen, für eine Kreuzdarstellung sowie die hl. Katharina und ein Bild der hl. Maria mit Maria Magdalena, gemalt mit Acryl-Fassadenfarben. Die am Bildstocksockel angebrachten Signaturen der am Projekt beteiligten Schüler wurden in der Zwischenzeit übermalt.

Legende, Geschichte, Sage

An jener Stelle, wo heute der Bildstock steht, der in der Literatur auch als "Weißes Kreuz" Erwähnung findet, soll sich einst das Hochgericht des Landgerichtes Krappfeld mit Sitz in Althofen, befunden haben.
In den Aufzeichnungen der 1985 verstorbene Althofener Lehrerin Elfriede Amberger über die Ortschaft Hundtstorff, das heutige Undsdorf, ist über den Bildstock folgendes zu lesen: "Nicht weit von der Ortschaft Undsdorf entfernt, an der ehemaligen Salzstraße, die von Friesach kommend an Althofen vorbei nach Lind und weiter nach Süden führt, steht heute noch ein gemauertes Kreuz, das sogenannte Richtkreuz. Dort befand sich das Hochgericht des großen Landgerichtes auf dem Krappfeld, die alte Galgenstätte, sagt die mündliche Überlieferung. Zwei Grundstücksnamen deuten auf die ältesten Gerichtsbräuche, Ordalien (= Gottesurteil) genannt, hin, nämlich der Schlüsselacker und der Dornacker."
Dazu ergänzend ein kurzer historischer Abriss:
Durch die Verleihung von Stadt- und Marktrechten entstanden die einzelnen Burgfriede darunter auch jener des salzburgischen Marktes Althofen.
Die Blutgerichtsbarkeit lag seit 1278 bei den Salzburger Erzbischöfen. Bald nachdem das Erzbistum den Blutbann erworben hatte, wird auch bereits ein Landrichter genannt, und zwar in einer Urkunde von 1285, dem vermutlich auch das Gebiet um Althofen unterstand. Zu Beginn des 14. Jhs. war jedoch bereits ein eigener Richter für das Krappfeld bestellt. In der Urkunde vom 12. Februar 1448 ist zum ersten Mal von Richter und Rat von Althofen die Rede.
Schon früh, am 26. Oktober 1458, hatte Kaiser Friedrich III. dem Erzbischof von Salzburg erlaubt, das Hals- und Blutgericht aus dem Landgericht Krappfeld nach Friesach zu verlegen, so dass fortan der Stadtrichter von Friesach das Blutgericht daselbst ausüben sollte.
Zum salzburgischen Landgericht auf dem Krappfeld gehörten nach den Angaben von 1831 die Marktburgfriede Althofen, Guttaring und Hüttenberg, die Burgfriede Grünburg, Mannsberg, Silberberg, Silberegg, Treibach, Wieting und Althaus. Das Landgericht, welches somit ein Gebiet vom Zirbitzkogel im Norden bis an die Einmündung des Klementenbächleins in die Gurk umfasste, hörte 1850 auf zu bestehen und wurde in ein Bezirksgericht wesentlich kleinen Ausmaßes umgewandelt.

Motive / Inschriften

Im Osten: hl. Maria & Maria Magdalena
Im Süden: hl. Thomas von Canterbury
Im Westen: hl. Katharina
Im Norden: Kreuzigung

Gemeinde

Althofen

Standort

Der Bildstock steht inmitten des Kreisverkehrs an der Kreuzung Krappfelder Straße (Alte Salzstraße) und Eisenstraße.
Krappfelder Straße
9300 Althofen