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Pestkreuz Althofen

Foto: Monika Gschwandner-Elkins 2022

Pestkreuz Althofen 1

Pestkreuz Althofen - Bild 1

Foto: Monika Gschwandner-Elkins 2022

Pestkreuz Althofen 2

Pestkreuz Althofen - Bild 2

Foto: Monika Gschwandner-Elkins 2022

Pestkreuz Althofen 3

Pestkreuz Althofen - Bild 3

Foto: Monika Gschwandner-Elkins 2022

Pestkreuz Althofen, Kruzifix 1

Pestkreuz Althofen - Bild 4

Foto: Monika Gschwandner-Elkins 2022

Pestkreuz Althofen 2

Pestkreuz Althofen - Bild 5

Foto: Monika Gschwandner-Elkins 2022

Pestkreuz Althofen 4

Pestkreuz Althofen - Bild 6
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Beschreibung

Das Holzkreuz mit einem geschnitzten Herrgott und einem mit Bitumenschindeln gedeckten Satteldach wurde der Überlieferung zufolge über einem Pestgrab errichtet und erinnert an die wiederholten Pestepidemien in Althofen während der vergangenen Jahrhunderte. Das Kreuz steht am Verbindungsweg vom Oberen Markt nach Aich, wohin man die Pesttoten auf dem noch heute so genannten Totenweg mit einem Karren geführt und dort in Massengräbern beerdigt hat.
Das Vorgängerkreuz war durch Windbruch schwer beschädigt worden, so dass man in der Gemeinde unter Bürgermeister Mitterdorfer Mitte der 1990-er Jahre das Kreuz erneuerte, gezimmert von Andreas Feichter.
Das Kruzifix schnitzte Heinz Dünser aus Althofen.

Legende, Geschichte, Sage

Ab 1480 in Althofen erstmals aufgetreten, wütete die Pest 1716 hier zum letzten Mal. Über Ungarn 1713 neuerlich in Österreich eingeschleppt, war zuerst Wien von der Seuche betroffen. Diese griff in weiterer Folge 1714 auf die Steiermark über und erreichte im Sommer 1715 Kärnten. Die „Kärntnerische Hauptkommission“ verfügte daraufhin eine Reihe von Maßnahmen, um die Verbreitung der Pest einzudämmen:
Die Grenze zur Steiermark wurde geschlossen. An wichtigen Übergängen standen Wachtposten. Reisen-
de, die nicht nachweisen konnten, dass sie aus einem pestfreien Ort kamen, durften nicht ins Land. Auch regional erfolgten Gebietsabsperrungen. Betroffene Orte wurden isoliert, Wachen wurden aufgestellt, der Handels- und Reiseverkehr unterbunden und sogar Brücken abgebaut. Bettler, Vagabunden und verdächtige Personen wurden zurückgewiesen. Die Behörden richteten eigene Orte für die Quarantäne ein. Die Hauptkommission sowie die Stadt- und Marktrichter wurden über den Verlauf der Krankheit von Vertrauensmännern regelmäßig informiert.
Aus Althofen ist überliefert, dass die Pest 1715 Ende Juni und Anfang Juli ihren Anfang nahm. Pestverdächtige und Angehörige der Kranken mussten den Markt verlassen. Sie fanden Aufnahme im Pestlazarett in Unterburg oder im Pestspital im Strauchart (Bergl zwischen Dachberg und Glein), das auch den Namen "Siechengütl" führte, und in einem Stadel am Muraniberg. Welches Ausmaß die Pest in Althofen angenommen hat, zeigt auch eine erhalten gebliebene Übersicht, die Dr. Franz Matthias Hagenlocher für die Zeit von Juni 1715 bis Ende Februar 1716 zusammengestellt hat. Derzufolge starben in Althofen in diesem Zeitraum 122 Personen an der Pest, weitere 37 erkrankten und überlebten die Seuche.

Motive / Inschriften

Pestkreuz 1480 - 1716

Gemeinde

Althofen

Standort

Das Kreuz steht am Töscheldorfer Weg mitten im Wald.
Töscheldorfer Weg
9330 Althofen