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Gedenktafel Franz Fattinger

Foto: Monika Gschwandner-Elkins 2022

Gedenktafel Franz Fattinger 1

Gedenktafel Franz Fattinger - Bild 1

Foto: Monika Gschwandner-Elkins 2022

Gedenktafel Franz Fattinger 2

Gedenktafel Franz Fattinger - Bild 2
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Beschreibung

Die Gedenktafel an der Außenseite der Althofener Werkskapelle, der Franz-Xaver-Kapelle, erinnert daran, dass der Chemiker und Erfinder Dr. Franz Fattinger im Dezember 1918 als damaliger Generaldirektor der Treibacher Chemischen Werke und Schützenhauptmann im Zuge des Kärntner Abwehrkampfes die Alarmkompanie Althofen, bestehend aus 65 Mann - großteils Angehörige der Treibacher Chemischen Werke - aufstellte und selbst das Kommando übernahm. Am 8. Jänner 1919 erfolgte dann zum ersten Mal die Alarmierung der Treibacher Kompanie. Diese kam dann, ebenso wie die übrigen Freiwilligenverbände des Bezirkes St. Veit, Ende April/Anfang Mai 1919 beim Angriff auf Völkermarkt im Frontabschnitt Trixen zum Einsatz.

Legende, Geschichte, Sage

Der Chemiker und Erfinder Dr. h.c. Dr.-Ing. Franz Fattinger (1881 - 1954) war der Sohn der Gewerbetreibenden Vinzenz und Walburga Fattinger. Er besuchte die Technische Hochschule in Wien (Technische Chemie) wo er 1908 zum Doktor techn. promovierte. Schon vor dem Abschluss seiner Hochschulstudien war er in den Jahren 1905-1907 Betriebsleiter bei der Firma Medinger und Söhne in Neufeld an der Leitha. Zu seinen Aufgaben dort gehörten die Weinsäureproduktion und die Herstellung von Ammoniak und Schwefelsäure. Zusätzlich entwickelte er ein Verfahren zur Reinigung verflüssigter Gase. 1908 wechselte er als Vorprüfer in die Beschwerdeabteilung des Österreichischen Patentamtes. Im Dezember 1908 berief ihn Baron Auer von Welsbach zur Leitung der späteren Treibacher Chemischen Werke AG (TCW).
Fattinger errichtete für die TCW Cereisenfabriken in New York City, in Niagara Falls (N.Y.) und in Paris. Er etablierte Zweigstellen in Wien, Berlin und Paris sowie Vertretungen in allen Erdteilen für den Export und Vertrieb des Cereisens und der Feuerzeuge. Die unter seiner Leitung entstandene Ferrolegierungs-Industrie zur Stahlveredelung in Treibach trug wesentlich zum Aufschwung der österreichischen Edelstahlindustrie bei. Die über seine Initiative in Treibach eingerichtete Radium-, Mesothor-und Radiothor-Fabrik erlangte Weltgeltung.
Nach dem Ersten Weltkrieg war Fattinger Abgeordneter im Kärntner Landtag, zeitweise auch dessen 1. Präsident.
Auf seine Initiative erfolgte der Ausbau der Wasserkraft in Treibach, Mühldorf, Spittal an der Drau und Förolach zur Versorgung der TCW und der umliegenden Gemeinden. Auch bergbauliche Interessen verfolgte Franz Fattinger in größerem Umfang (Anlage eines drei Kilometer langen Stollens zur Ausbeutung von Blei-Zink-Lagerstätten in Förolach bei gleichzeitiger Wasserkraftgewinnung; Erschließung des Kohlenbergbaus Sonnberg bei Guttaring; er war Präsident der Bleiberger Bergwerks-Union).
1940 schied Fattinger, langjähriger Generaldirektor aus den TCW aus. Er erwarb in Stübing bei Graz das Gut der Gräfin Pálffy-Daun und machte es zu einem landwirtschaftlichen Musterbetrieb (Obstbau). Zudem errichtete er eine Handelsgesellschaft (Fattinger KG), einen Holzverarbeitungsbetrieb, produzierte anerkannt hochwertige Pflanzenschutzmittel und beschäftigte sich wieder mit der Pulvermetallurgie.

Franz Fattinger erhielt zahlreiche Patente, wurde in Anerkennung seiner umfangreichen Leistungen 1946 zum Ehrenbürger der Technischen Hochschule Wien ernannt und erhielt 1948 das Ehrendoktorat der Technischen Hochschule Graz.

Quelle:
https://austria-forum.org/af/Biographien/Fattinger%2C_Franz

Gemeinde

Althofen

Standort

Die Gedenktafel befindet sich an der Südseite der Althofener Werkskapelle.
Auer-von-Welsbach-Straße
9330 Althofen