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Stollen beim vlg. Hubenbartl

Foto: Monika Gschwandner-Elkins 2011

Stollen beim vlg. Hubenbartl

Stollen beim vlg. Hubenbartl - Bild 1

Foto: Monika Gschwandner-Elkins 2011

Stollen beim vlg. Hubenbartl 2

Stollen beim vlg. Hubenbartl - Bild 2

Foto: Monika Gschwandner-Elkins 2011

Stollen beim vlg. Hubenbartl 3

Stollen beim vlg. Hubenbartl - Bild 3

Foto: Monika Gschwandner-Elkins 2011

Stollen beim vlg. Hubenbartl 4

Stollen beim vlg. Hubenbartl - Bild 4

Foto: Monika Gschwandner-Elkins 2011

Stollen beim vlg. Hubenbartl, Erzvorrat

Stollen beim vlg. Hubenbartl - Bild 5
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Beschreibung

Der Eingang zum Stollen befindet sich rund 200 m südöstlich des Hofes vulgo Hubenbartl im Graben am Beginn des Waldes und ist inzwischen schon sehr verwachsen. Hier wurde früher Eisen und Kupfer abgebaut.

Gefundene Mineralien: Chalkopyrit, Galenit, Pyrrhotin.

Nicht öffentlich zugänglich!

Legende, Geschichte, Sage

Beim Gehöft vulgo Hubenbartl am Lamprechtsberg, früher auch als vulgo Blasibauer bekannt, befanden sich einst drei Stollen in welchen Eisen und später auch Kupfer abgebaut wurde.

Der heute noch zugängliche Wasser führende Stollen beim Hubenbartl (in der Bevölkerung auch Knappenloch genannt) wurde auf etwa 1.040 m Seehöhe südöstlich des Gehöftes am Waldrand in Grabennähe angeschlagen. Wann genau der Zubaustollen angeschlagen wurde, ist nicht bekannt (1782?). Vor dem noch befahrbaren Stollen lagert ein Erzvorrat, der im 1. Weltkrieg gefördert wurde.

Etwa 50 m südlich des Hofes auf einer Wiese befand sich der inzwischen verschüttete Anselm Stollen auf etwa 1.070 m Seehöhe. Die Halde (Fichtengruppe) wurde mit einer Steinmauer umgeben, um das Hauwerk geordnet lagern zu können. Ein weiterer Stollen, der sich einige Meter nördlich des Gehöftes befand, wurde im Zuge der Verbreiterung der Hofzufahrt verschlossen.

Geschichtlich ist bekannt, dass am 24. Juli 1647 von der Blasihube (jetzt Hubenbartl) 33 Zentner und 55 Pfund Eisenerz gewonnen wurden, ein gutes Ergebnis. Ende August wurde eine Flosse mit einem Gewicht von 420 Zentnern über Ragglbach (Schmelzhütte) zum Eisenhammer in St. Stefan i. L. gebracht, aus ihr wurden 263 Zentner Werschan- und Streckeisen erzeugt. Der Anselmstollen wurde vor 1647 als Eisenstollen angeschlagen und schließlich nach einem Kupferfund in diesem (1771) als Kupferstollen weiter geführt. Durch die schlechte Schmelzmanipulation wurde aus einem Zentner Erz jedoch nicht einmal 1 Pfund Kupfer gewonnen.

Geschichtliche Eckpfeiler:

1667 verkaufte Graf Siegmund Paradeiser die Herrschaft Lavamünd und Löschental an das Stift St. Paul.

1768 grub man am Lambrechtsberg nach Eisen.

1771 stieß man auf kupferhältige Kiese. Der Kupferabbau wurde wie der ursprüngliche Eisenbergbau anfangs sehr bescheiden geführt.

1773 war die Zahl der Knappen auf 23 gewachsen.

1775 wurde mit der Errichtung des Schmelzwerkes (östlich der Kirche am Glawinabach) begonnen.

1780 wurden 2.543 Zentner Feinkupfer an Josef Edlen v. Milesy für seinen „Kupferhammer ob Glanegg“ verkauft.

1784 wurde der Bergbau eingestellt.

1786 begann man mit der Vitriolerzeugung.

1792 wurde diese eingestellt.

1880 wurde der Bergbau von A. v. Webern wieder aufgenommen und mit geringem Erfolg kurzfristig betrieben.

1918 wurde von 6 Knappen und einem Obersteiger der Bergbau kurzfristig betrieben. Der genaue Zeitpunkt der endgültigen Schließung ist nicht bekannt.

Weiterführende Literatur:
KLAUSBERGER 1937; KÖSTLER & WANK 1989.
Gottfried Khuen, St. Lambrecht am Lambrechtsberge. Alte und neue Geschichten aus meiner lieben Heimat, 2. Auflage 1991

Gemeinde

Lavamünd

Standort

Der Stollen befindet sich im Nahbereich des Hofes vulgo Hubenbartl.
Lamprechtsberg 33
9473 Lavamünd

Entstehungszeit

18. Jh.

Eigentümer / Betreuer

Fam. Rappitsch vulgo Hubenbartl