Login



Heiliger Florian am Rüsthaus Paternion

Foto: Monika Gschwandner-Elkins 2015

Rüsthaus Paternion 1

Heiliger Florian am Rüsthaus Paternion - Bild 1

Foto: Monika Gschwandner-Elkins 2015

Rüsthaus Paternion 2

Heiliger Florian am Rüsthaus Paternion - Bild 2

Foto: Monika Gschwandner-Elkins 2015

Rüsthaus Paternion 3

Heiliger Florian am Rüsthaus Paternion - Bild 3
Thumb 1 Thumb 2 Thumb 3

Beschreibung

Ein Mosaikbild aus Muranoglas mit einer modernen, zeitgemäßen Darstellung des hl. Florian in einer klaren Formen- und Farbensprache ziert die Fassade des Rüsthauses von Paternion. Das Feuerwehrhaus wurde 1981 an seinem heutigen Standort erbaut und das Bild des hl. Florian vom damaligen Amtsleiter Gustav Pötsch in Auftrag gegeben.

Legende, Geschichte, Sage

Zwischen 1850-1870 gab es in Paternion wiederholt große Schadensfeuer. Da die Brandbekämpfung mit den damaligen primitiven Mitteln der Gemeindebürger nicht besonders erfolgreich war, wurde von engagierten Männern am 21. November 1876 die Freiwillige Feuerwehr Paternion gegründet. Die FF Paternion war somit die 1. Feuerwehr des Abschnittes Unteres Drautal. Da Paternion ein Gerichtsbezirk war, befand sich hier auch bis in die 1930-er Jahre das Bezirksfeuerwehrkommando.
1890 wurde das erste Feuerwehrhaus gebaut, in den Folgejahren kam es immer wieder zu Anschaffungen von Feuerwehrautos und neuen Gerätschaften.
1982 kam es nach dem Neubau des Rüsthauses zur Übersiedelung in das heutige Gebäude. Die Ausrüstung der FF Paternion mit Stand 2016 besteht aus einem LFA Mecedes Unimog mit Tragkraftspritze samt dem notwedigen Zubehör, sowie ein KLF (Kleinlöschfahrzeug) mit Atemschutz und div. weitere Ausrüstung. Weiters besitzt die FF seit den großen Hochwassereinsätzen 1965/66 eine Zille mit Außenbordmotor. Seit damals gilt die FF Paternion als "Wasserwehr" des Unteren Drautales. Sie ist seit 2004 außerdem für eventuelle Ölunfälle an der Drau gerüstet. Ein starkes Arbeitsboot (Jettboot aus Alu), eine 240 m Ölsperre und ein umfangreiches Ölwehrequipment wurde von der Fa. TAL (Transalpine Ölleitung Austria) angekauft und steht der FF Paternion für Einsätze vor allem an der Drau aber auch für ganz Kärnten zur Verfügung.

Motive / Inschriften

Prof. Hans Picottini beschreibt seine Darstellung des hl. Florian folgendermaßen:
Der hl. Florian erscheint eilend zwischen den Elementen Feuer und Wasser mit seinem Gesicht der Gemeinde Paternion zugewandt. Sein Blick ist besorgt. Von Beginn meiner Entwurfsarbeit an war es meine Absicht, den hl. Florian in eilender Bewegung, sozusagen aus dem Bildraum aussteigend darzustellen. Die aus dem Gefäß ausströmende Wassermenge symbolisiert die Drau in 3 übereinander liegenden Bewegungen, nämlich aus dem Kübel strömend (1), im mittleren Bildteil platschend (2) und auf die Brandstätte spritzend (3). Im Volksmund heißt es "Heiliger Florian verschon' unser Haus und Zünd's andere an". Im Allgemeinen wird der hl. Florian mit einem Wasserstrahl auf ein Haus schüttend dargestellt. Diese Darstellungsweise wollte ich bewusst erweitern, da heute viele Leute in der Gemeinde leben und wohnen, die kein Haus besitzen und trotzdem vor Brand geschützt werden müssen. Wir sehen daher im untersten Bildteil die Brandstätten der Welt dargestellt (Stadelplanken in verschiedenen Farben), jene Konfliktsituationen, wo es heute brennt. Der hl. Florian springt sozusagen auf die Brandstätte der Welt, bringt einerseits die materielle Hilfe, das Wasser, andererseits aber reicht er seine Hand mit dem Feuerhandschuh mitten in den Ungeist der Welt, dargestellt durch die Feuerzungen im linken oberen Bildteil. Der Florian von Paternion ist also neben seiner eigentlichen Aufgabe als Feuerpatron dadurch auch Friedensstifter und Heiliger der Region. Im oberen Bildteil, hinter dem Gesicht des Florian, liegt in türkisblauer Farbe der Millstättersee mit dem Seespitz in Döbriach sowie im linken oberen Teil die Bucht von Millstatt.
Als Heiliger der Region überragt Florian mit seinem Gesicht den Glanz im Hintergrund (in Ockerfarbe dargestellt) und schaut auch hinein in eine andere Talseite zum Millstättersee. Im oberen letzten Bildteil sehen wir ein aufziehendes Gewitter mit typischen Haufenwolken.
Das Mosaik wurde von mir in 300 Arbeitsstunden verlegt und an Ort und Stelle betoniert und an die Wand gehängt (verschraubt).

Gemeinde

Paternion

Standort

Das Bild befindet sich an der straßenseitigen Fassade des Rüsthauses.
Bahnhofstraße 7
9711 Paternion

Entstehungszeit

1981

KünstlerIn

Hans Piccottini

Eigentümer / Betreuer

FF Paternion