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Gedenktafel Geburtshaus Josef Stefan

Foto: Marian Mickl 2020

Gedenktafel Geburtshaus Josef Stefan 1

Gedenktafel Geburtshaus Josef Stefan - Bild 1

Foto: Marian Mickl 2020

Gedenktafel Geburtshaus Josef Stefan 2

Gedenktafel Geburtshaus Josef Stefan - Bild 2
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Beschreibung

Eine querrechteckige Gedenktafel am Geburtshaus von Dr. Josef Stefan erinnert an den in Klagenfurt geborenen bedeutenden österreichischen Mathematiker und Physiker.

Legende, Geschichte, Sage

Josef Stefan (slowenisch Jožef Štefan; * 24. März 1835 zu St. Peter bei Ebenthal, seit 1938 der 10. Bezirk von Klagenfurt; † 7. Jänner 1893 in Wien) war ein österreichischer Mathematiker und Physiker slowenischer Muttersprache.
Er besuchte von 1845 bis 1853 das heutige Europagymnasium in Klagenfurt. Bereits in den unteren Gymnasialstufen zeigte sich seine mathematische Begabung. Als 1849 infolge der Märzrevolution von 1848 auf der Grundlage der oktroyierten Märzverfassung Slowenisch an den Schulen zum Pflichtfach wird, unterrichtete ihn der berühmte Anton Janežič. Stefan interessierte sich für das Slowenische und hier besonders für die Lyrik. Zusammen mit Freunden gründete er einen slowenischen Literaturkreis, in dem die Mitglieder sich untereinander Bücher von slowenischen und slawischen Autoren liehen. Im Todesjahr von France Prešeren begannen sie selbst, so auch Josef (Jože) Stefan, slowenische Gedichte zu schreiben und veröffentlichten diese in der Schülerzeitschrift Slavija. Vielseitig begabt interessierte sich Josef Stefan auch für die serbokroatische Sprache und beschäftigte sich neben dem Unterricht mit dem Lateinischen, dem Griechischen sowie mit anderen slawischen Sprachen (Russisch, Tschechisch) sowie mit Mathematik und Physik.
Josef Stefan studierte ab 1853 in Wien und habilitierte dort bereits 1858 in mathematischer Physik. 1859 übernahm er zunächst eine Lehrerstelle an einer Oberrealschule in Wien. 1863 wurde er Professor der Physik an der Universität Wien und wurde dort dem erkrankten Direktor des Physikalischen Instituts Andreas von Ettingshausen als Vizedirektor zur Seite gestellt, sowie 1866 dessen Nachfolger und Direktor des Physikalischen Instituts. Von 1875 bis 1885 war Josef Stefan Sekretär der mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse der Akademie der Wissenschaften in Wien, 1883 Präsident der internationalen wissenschaftlichen Kommission der elektrischen Ausstellung und 1885 Präsident der internationalen Stimmtonkonferenz, die den Normalton "a" mit 435 Hertz festlegte. 1876/77 war er Rektor der Universität Wien. Seit 1878 war er korrespondierendes Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und 1892 wurde er zum auswärtigen Mitglied der Göttinger Akademie der Wissenschaften gewählt.

Er beschäftigte sich mit der Ausbreitung des Schalls, der Polarisation, Interferenz und Doppelbrechung des Lichts, der Diffusion und Wärmeleitung von Gasen, der Abhängigkeit der Wärmestrahlung von der Temperatur sowie mit elektrodynamischen Erscheinungen und der Induktion.
Die berühmteste Leistung Stefans ist die Aufstellung des nach ihm und Boltzmann benannten Strahlungsgesetzes, des Stefan-Boltzmann-Gesetzes, das den Zusammenhang zwischen der ausgestrahlten Energie und der Temperatur eines rein thermisch strahlenden Körpers beschreibt. Er fand bei Prüfung aller vorliegenden Strahlungsmessungen hocherhitzter Körper, dass die ausgestrahlte Energiemenge der 4. Potenz der absoluten Temperatur des Strahlers proportional ist. Bald darauf konnte sein ältester Student Ludwig Boltzmann eine theoretische Begründung dieses empirisch gefundenen Gesetzes geben. Nach beiden benannt ist auch die Stefan-Boltzmann-Konstante. Stefan hat als erster damit die Temperatur der Sonne ermittelt.
Josef Stefan erhielt im Jahr 1865 als erster den Lieben-Preis.

Gemeinde

Klagenfurt am Wörthersee

Standort

Die Gedenktafel befindet sich an der Fassade des Wohnhauses direkt neben der Hausnummer.
Ebenthalerstraße 88
9020 Klagenfurt