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Denkmal für ehemalige jüdische MitbürgerInnen

Foto: Uši Sereinig 2010

Denkmal für ehemalige jüdische MitbürgerInnen

Denkmal für ehemalige jüdische MitbürgerInnen - Bild 1

Foto: Uši Sereinig 2010

Denkmal für ehemalige jüdische MitbürgerInnen

Denkmal für ehemalige jüdische MitbürgerInnen - Bild 2

Foto: Uši Sereinig 2010

Denkmal für ehemalige jüdische MitbürgerInnen

Denkmal für ehemalige jüdische MitbürgerInnen - Bild 3
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Beschreibung

Das Denkmal, das an die Vernichtung der jüdischen Gemeinde von Klagenfurt erinnern soll, steht an jener Stelle, an der sich einst ihr Bethaus befand. Es ist der Bevölkerung wenig bekannt. Einerseits steht es in der Platzgasse in einer wenig frequentierten Straße, andererseits ist es hinter einem Zaun und umgeben von Sträuchern schlecht sichtbar. Doch gemeinsam mit dem jüdischen Friedhof in St. Ruprecht ist dieses Denkmal heute der letzte öffentliche Hinweis auf das frühere Bestehen einer jüdischen Gemeinde in der Kärntner Landeshauptstadt und Zeuge deren brutaler Vernichtung.

Legende, Geschichte, Sage

Von 1903 bis 1938 befand sich das jüdische Bethaus in Klagenfurt in einem Gebäude in der Platzgasse 3, bis es im Rahmen des Novemberpogroms zerstört wurde. 1987 formierte sich eine Personengruppe, die die Anbringung eines Gedenksteines am Gelände des ehemaligen jüdischen Bethauses erwirken wollte, der an die ausgelöschte jüdische Gemeinde von Klagenfurt erinnern sollte. Nach langen Debatten mit dem offiziellen Klagenfurt und vielen Kompromissen, die eingegangen werden mussten, kam das Projekt schließlich zustande, und am 9. November 1988, also 50 Jahre nach dem Novemberpogrom, wurde die Gedenktafel eingeweiht. Jene engagierte Personengruppe, die Initiatorin gewesen war, nahm letztendlich nicht an der Enthüllung der Gedenktafel teil, da die von der Stadt Klagenfurt geplante Veranstaltung nicht ihren Vorstellungen von einer würdigen Trauer- und Gedenkfeier entsprach. Als Alternativveranstaltung wurde an der Universität Klagenfurt eine Gedenkfeier mit einem Schweigemarsch zum Denkmal abgehalten.
Einer der Streitpunkte während der Planungsphase der Gedenktafelanbringung war der Text, der am Stein eingraviert werden sollte.

Aus: Nadja Danglmaier, Helge Stromberger: Tat-Orte. Schau-Plätze. Erinnerungsarbeit an den Stätten nationalsozialistischer Gewalt in Klagenfurt. Klagenfurt/Celovec – Wien/Dunaj: Drava, 2009, S. 161f., 191.

Motive / Inschriften

Hebräische Inschrift:
»Zum Gedenken für die Welt (Zum ewigen Gedenken)
Dieser Ort, auf dem du stehst, ist heiliger Boden.
Hier stand zu Ehren Gottes ein kleines Heiligtum, eine Synagoge, die mit böser Absicht durch die grausamen Nazis in der schrecklichen Kristallnacht im Jahre 1938 zerstört wurde.
Wir werden uns auch unserer jüdischen Mitbürger unserer Stadt erinnern, die im Zweiten Weltkrieg vernichtet wurden – Gott möge ihr Blut rächen.«

Darunter deutsche Inschrift:
»Zum Gedenken an den Leidensweg unserer ehemaligen jüdischen Mitbürger. Hier stand ihr Bethaus. Es wurde durch die Nationalsozialisten 1938 zerstört.«

Gemeinde

Klagenfurt am Wörthersee

Standort

Klagenfurt, Platzgasse 3
Platzgasse 3
9020 Klagenfurt/Celovec

Entstehungszeit

1988

Dazu im Lexikon