Login



Badstube am Weg Richtung Fußballplatz

Foto: Gemeinde Arriach 2010

Badstube 1

Badstube am Weg  Richtung Fußballplatz - Bild 1

Beschreibung

Bei der Badstube handelt es sich um ein kleines Gebäude in Blockbauweise über einem Natursteinfundament mit einer überdachten Vorhalle, deren weit vorragende Holzkonstruktion auf zwei Stützsäulen aufliegt. Das Dach ist mit Holzbretteln gedeckt.

Diese Badstube wurde neu aufgebaut und revitalisiert.

Legende, Geschichte, Sage

Völlig unscheinbar, ihrer Geschichte nach aber nicht weniger bedeutsam und ehrwürdig als die Hauptbauten eines Gehöftes, ist die Badstube („Baschtubm"), in der früher im Spätherbst der Flachs gedörrt und gebrechelt wurde. Die Badstube stand wegen der Feuergefahr in beträchtlicher Entfernung von den Hauptgebäuden, draußen auf einem Anger oder einer Tratten.
Der Bau besteht nicht nur aus der Stube, sondern auch aus einer Vorhalle, die durch Verlängerung des Daches, zumeist ein Satteldach, gebildet wird. Diese „Labn" oder „Vorlabn" hat häufig dieselben Ausmaße wie der Ofenraum (etwa 4 x 4 m), ist manchmal auch etwas kleiner oder auffallend länger. Zwei Holzsäulen stützen das mit Klub- oder Schnittbrettern gedeckte Dach. In den Bergtälern, in denen der Holzbau vorherrscht, ist auch dieser Bau bis auf die Feuerstelle als Blockbau gezimmert, sonst ist der Ofenraum gemauert. Die „Labn" ist meist mit allerhand „Zoig" (Wagen, Schlitten und anderem) angeräumt, mancherorts auch zum Teil durch feste oder aufspreizbare Bretterwände abgeschlossen, so dass sie gar nicht als eine Laube erscheint. Und wenn außerdem noch der Dörraum Glasfenster hat, dann sieht der Bau nicht viel anders aus als eine armselige Keusche oder ein Auszughäuschen.
Und manche Badstuben dienten auch wirklich als Wohnungen für Auszügler und noch öfter für „Göstleut", das sind Taglöhnerfamilien, oder für „Göstinnen" oder „Göstweiblan", Frauen, die sich - meist mit außerehelichen Kindern - kümmerlich durchs Leben schlagen mußten. Diese „Göstleut" standen an unterster sozialer Stelle.
Die Badstubenwohnung war die einfachste aller ländlichen Wohnungen, mit ihrer Einräumigkeit und der Verwendung des einzigen geschlossenen Raumes als Koch-, Wohn- und Schlafraum.
Während der Zeit des Brechelns mussten die Bewohner die Badstubenwohnung räumen und zogen für einige Tage - früher, als noch mehr Flachs gebrechelt wurde, sogar für einige Wochen - in das Haus des Besitzers oder eines Mitbesitzers der Badstube, denn manche Badstube gehörte mehreren Bauern.

Gemeinde

Arriach

Standort

Hundsdorf 40
Hundsdorf 40
9543 Arriach

Eigentümer / Betreuer

Karl Gerfried Müller