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Seitenberger Kreuz

Foto: Monika Gschwandner-Elkins 2006

Seitenberger Kreuz 1

Seitenberger Kreuz - Bild 1

Foto: Monika Gschwandner-Elkins 2006

Seitenberger Kreuz 2

Seitenberger Kreuz - Bild 2

Foto: Manfred Schusser 2011

Seitenberger Kreuz 3

Seitenberger Kreuz - Bild 3

Foto: Manfred Schusser 2011

Seitenberger Kreuz 4

Seitenberger Kreuz - Bild 4
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Beschreibung

Wenn man Feldkirchen auf der Gurktal
Bundesstraße B 93 verlässt, steht bei der
Abzweigung nach Powirtschach–Seitenberg
ein schlanker, formal an Pfeilerbildstöcken
orientierter, zweizonig gegliederter
Laubenstock mit hohem Zeltdach. Das Dach ist mit Holzschindeln gedeckt. Ein Kugelknauf mit einem einfach gestrichenen Kreuz bildet den oberen Abschluss.
Das Dach des Laubenbildstockes liegt an der Vorderseite auf zwei schlanken Säulen auf. Die Rundbogennische birgt ein Kruzifix mit einem holzgeschnitzten Herrgott und je einem Heiligenbild links und rechts. In der halbkreisförmigen Nische darunter befand sich einst vermutlich eine Figur "Christi im Grabe liegend", wie dies in der Barockzeit
häufig war.

1898 veranlasste Kathi Huber eine Renovierung
des Wegkreuzes. Nach dem 2. Weltkrieg wurde das Wegkreuz dreimal renoviert. 1961 engagierte sich die Familie Niederbichler vulgo Michl am Seitenberg für die Renovierung. Diese wurde von Karl Wurmitsch, Malerarbeiten, und Alois Graier, Dachsanierung, durchgeführt. Im August 1982 trat Pfarrer Engelbert Hofer in
Feldkirchen seinen Dienst an und im Mai 1983
fand die erste Maiandacht beim Powirtschacher
Wegkreuz statt. Aus diesem Anlass wurde das Kreuz von Karl Wurmitsch und Werner Rossmann wiederum renoviert.
Der Winter 1996/97 setzte dem Holzschindeldach
sehr zu, so dass eine ernsthafte Gefährdung
des Mauerwerkes bestand.
Am 4. Juni 1997 wurde von Ernst Eichler die
Aktionsgemeinschaft Wegkreuz Powirtschach
– Seitenberg ins Leben gerufen. Ein Ansuchen
der Aktionsgemeinschaft an die Stadtgemeinde
Feldkirchen, versehen mit der Bitte das Wegkreuz vor dem Verfall zu retten, wurde wohlwollend behandelt. Bei der Begehung vor Ort mit
dem Bauamtsleiter Baumeister Ing. Josef
Prainsack am 1. Oktober 1997 wurden alle notwendigen Arbeiten festgelegt.
Durch die Spendefreudigkeit der Einwohner
von Powirtschach und Seitenberg, der großzügigen Unterstützung der Stadtgemeinde Feldkirchen, im besonderen durch die seinerzeitige Kulturstadträtin Monika
Billiani, sowie der Familien Senitza und Steinwender und der Hilfsbereitschaft und Schaffenskraft der Männer und Frauen der Aktionsgemeinschaft Powirtschach und Seitenberg wurde von 19. Dezember 1997 bis 12. Mai 1998 das Wegkreuz vom Fundament bis zum Dach generalsaniert.
Die feierliche Einweihung mit anschließendem
Fest nahm am Christi Himmelfahrtstag, dem
21. Mai 1998 Dechant Engelbert Hofer unter
großer Anteilnahme der Bevölkerung vor.

Öffentlich zugänglich.

Legende, Geschichte, Sage

Pfarrer Franz Gänser, dessen Amtszeit in
Feldkirchen von 1757 bis 1786 war, beschrieb
in einer undatierten "Informatio"
Circa Cruces Viarum in Parochia Veldcuriens
existentes unter anderem: "In Powirtschach
wurde vor wenigen Jahren ein gemauertes
Kreuz errichtet und diese (die Erbauer) haben
die Verpflichtung zu seiner Erhaltung
übernommen".
Da Bestandsaufnahmen stets am Beginn einer
Amtszeit stattfanden, kann man annehmen,
dass die Errichtung des Kreuzes um das Jahr 1750 anzunehmen ist.

Der Erhaltungsauftrag wurde stets gewissenhaft
wahrgenommen, zumindest so gut wie es die Verhältnisse erlaubten.
So brachte im Frühjahr 1878 der Knecht
Albin des Anwesen Steiner vulgo Klausner
zwei Lindensetzlinge aus der Sirnitz mit
und setzte diese zu beiden Seiten des Wegkreuzes.
Kathi Huber, die Gattin des ersten
Bürgermeisters der Katastralgemeinde Waiern
und Josefa Steiner vom Anwesen Klausner
betreuten viele Jahre das Wegkreuz. Jeden
Samstag wurde die Hängelampe des
Arme-Seelen-Lichtes mit Lampenöl befüllt
und das hölzerne Schwimmerle entzündet.
1898 veranlasste Kathi Huber die Renovierung
des Wegkreuzes. 1908/09 übersiedelte die Bürgermeisterfamilie Huber ins neue Gemeindeamt in Waiern, Kathi Huber übergab die Betreuung des Wegkreuzes an Josefa Steiner.
Bis zur Jahrtausendwende lag die Betreuung
in den Händen von Maria Vaschauner und Elisabeth Steiner.
Die Pflege des Wegkreuzes und des Blumenschmuckes liegt inzwischen in den Händen von Ilse Subecz, Albine Graier sowie der Familie Eichler.

Am Dreifaltigkeitssonntag findet seit jeher der Poitschacher Kirchtag statt. Die Prozession macht vorm Huberhaus, beim Seitenberger bzw. Powirtschacher Wegkreuz, beim Klimbacher Stadel und im Schloss der Herrschaft Senitza Station. Damals wie heute wird das Kreuz mit Girlanden und
Blumen geschmückt. Diese Tradition wurde nur
während der beiden Weltkriege unterbrochen.
Der Poitschacher Kirchtag mit Feldersegnung
und die Maiandacht erfreuen sich großer Beliebtheit.

Motive / Inschriften

Die Rundbogennische birgt ein Kruzifix mit einem holzgeschnitzten Herrgott und je einem Heiligenbild links und rechts.

Gemeinde

Feldkirchen in Kärnten

Standort

Der Bildstock steht an der Abzweigung von der B 93 nach Seitenberg.
Poitschach
9560 Feldkirchen

Entstehungszeit

Um 1750

Dazu im Lexikon