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Kalvarienbergkapelle Millstatt

Foto: Monika Gschwandner-Elkins 2006

Kalvarienbergkapelle Millstatt 1

Kalvarienbergkapelle Millstatt - Bild 1

Foto: Monika Gschwandner-Elkins 2006

Kalvarienbergkapelle Millstatt 2

Kalvarienbergkapelle Millstatt - Bild 2

Foto: Monika Gschwandner-Elkins 2006

Kalvarienbergkapelle Millstatt, Kreuzigungsgruppe

Kalvarienbergkapelle Millstatt - Bild 3

Foto: Monika Gschwandner-Elkins 2006

Kalvarienbergkapelle Millstatt, Detail 1

Kalvarienbergkapelle Millstatt - Bild 4

Foto: Monika Gschwandner-Elkins 2006

Kalvarienbergkapelle Millstatt, Detail 2

Kalvarienbergkapelle Millstatt - Bild 5

Foto: Monika Gschwandner-Elkins 2006

Kalvarienbergkapelle Millstatt, Detail 3

Kalvarienbergkapelle Millstatt - Bild 6

Foto: Monika Gschwandner-Elkins 2006

Kalvarienbergkapelle Millstatt, gemalte Wächter

Kalvarienbergkapelle Millstatt - Bild 7
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Beschreibung

Die Kapelle steht auf einem Felsvorsprung hoch über dem Markt Millstatt, umgeben von einem schönen, gepflegten Friedhof. Sie verdankt ihre Entstehung den Jesuiten, die rund zwei Jahrhunderte hindurch Millstatt besiedelten und war seit jeher Ziel zahlreicher Prozessionen und Bittgänge.
Die Kalvarienbergkapelle zählt sicherlich zu einer der schönsten und interessantesten in Kärnten. Sie ist ein nach vorne geöffneter Bau mit einer großen Vorhalle über Holzstützen. An der Altarwand befindet sich eine geschnitzte Kreuzigungsgruppe mit den beiden Schächern sowie Maria und Johannes, dahinter eine gemalte Landschaft, Jerusalem darstellend. An den übrigen Wänden zeigen zahlreiche Bilder den Leindesweg Christi, die hölzerne Decke zieren trauernde Engel mit je einem Marterzeichen des Erlösers in den Händen. Ein Opfergangsportal führt in die Kapelle des heiligen Grabes. An der Rückseite der Grabkapelle ist außen ein Fresko mit zwei lebensgroßen gemalten Wächtern in Landsknecht- und Legionärstracht zu sehen. Es stammt vom dem Spittaler Künstler Balthasar Klenkh.
Die Kalvarienbergkapelle, um 1700 erbaut, wurde erst 1793 im Zusammenhang mit der Abhaltung von Freitagsmessen und Fastenpredigten erwähnt. 1861 wurden dann Umbauten an ihr vorgenommen und 1899 der Kreuzweg geweiht.

Den Handschriftlichen Quellen, wie auch dem Briefwechsel zwischen dem Millstätter Pfarrer und dem bischöflichen Ordinariat sowie den Kirchenannalen ist zu entnehmen, dass die Kalvarienbergkapelle von der zweiten Hälfte des 19. Jhs. an immer wieder vom Verfall bedroht war und bis zum heutigen Tag mehrmals saniert werden musste, zuletzt 1965.

So heißt es z. B. in einem Brief von 1886 an die Gurker Diözese: "An der Kalvarienbergkirche zeigte sich schon im vergangenen Jahr die dringliche Notwendigkeit einer neuen Eindeckung der Grabkapelle und der Sakristei, weshalb die ehrfurchtsvoll gefertigte Kirchenvorstehung mit Gesuch vom August des Jahres hochdahin die untertänigste Bitte richtete, die Herstellung derselben aus dem Kirchenvermögen gnädigst zu bewilligen." Und weiter: "Da im Oktober des Jahres bei öfterem Regen durchdringende Nässe im Inneren der Kapelle die Dringlichkeit sich noch mehr zeigte, wurde diese Bitte mit Gesuch vom Oktober ehrfurchtsvoll wiederholt, ohne dass dieselbe erledigt wurde."
In den nachfolgenden Jahrzehnten scheint sich der bauliche Zustand noch um einiges verschlechtert zu haben, denn 1905 schreibt der Pfarrer von Millstatt: "Die in Obermillstatt gelegene Kalvarienbergkapelle ist in ihrem offenen Vorbau, dem Einstturz nahe. Die Grundmauern haben große Sprünge und weichen aus ihrer Lage. Die das Dach tragenden, auf den Mauern ruhenden hölzernen Träger sind morsch und geborsten, so dass sich das Dach des Vorbaues vom übrigen Gebäude zu trennen beginnt." Doch diese vom Pfarrer geforderte Sanierung ging nur langsaam und schrittweise voran und es dauerte bis 1914, bis auch das längst kaputt gewordene Dach erneuert wurde. Dabei scheinen die Reparaturen immer nur recht oberflächlich vorgenommen worden zu sein, denn bereits 1935 klagte der Pfarrer erneut darüber, dass die Kirche einer dringenden Bausicherung bedürfe. 1965 kam es schließlich zur Neubedachung der Kapelle.

Öffentlich zugänglich.

Legende, Geschichte, Sage

Die Kapelle war seit jeher Ziel zahlreicher Prozessionen und Bittgänge. Noch heute pilgern die Gläubigen, wie es der Brauch will, am Ostermorgen an den Kreuzwegstationen vorbei zur Kapelle hinauf, um dort am heiligen Grab zu beten.

Der wichtigste Tag am Kalvarienberg ist der Karfreitag. Früher hielten Einheimische zu Ostern beim hl. Grab noch Wache, was heutzutage zwar nicht mehr gemacht wird. Die alte Tradition der Öffnung des Grabes wird aber nach wie vor aufrecht erhalten.
An diesem Tag ist die Kapelle des Heiligen Grabes hinter der Kreuzigungsgruppe ab 13 Uhr geöffnet, wo bis Ostermontag am Abend die in einer Felsnische liegende Figur des Leichnams Jesu zu besichtigen ist.

Im gesamten Raum des hl. Grabes sind die Wände und Decken mit schönen Fresken bemalt. Da das Grab nur sehr spärlich beleuchtet wird, sollte man ein paar Minuten in dem dunklen Raum verweilen, bis die Augen sich an die Dunkelheit gewöhnt haben, weil erst dann die Schönheit dieser Fresken für den Betrachter zur Gänze wahrnehmbar ist.

Motive / Inschriften

An der Altarwand vor gemalter Landschaft befindet sich eine geschnitzte Kreuzigungsgruppe mit den beiden Schächern, Maria und Johannes. Opfergangsportale zu seiten des Altares, dahinter Kapelle des hl. Grabes. In der Felsnische lebensgroßer liegender Christus, um 1700. Im Hauptraum barocke Deckenmalerei, Engel in Medaillons und Fruchtgehänge. An der Rückseite der Kapelle außen zwei lebensgroße gemalte Wächter von Balthasar Klenkh, um 1700.

Gemeinde

Millstatt

Standort

Die Kapelle liegt hoch über dem Markt Millstatt und ist über viele bergwärts führende Stufen zu erreichen.
Kalvarienberg
9872 Millstatt

Entstehungszeit

um 1700

Eigentümer / Betreuer

Pfarre Millstatt

Dazu im Lexikon