Login



Ferdinand Porsche-Denkmal

Foto: Monika Gschwandner-Elkins 2012

Ferdinand Porsche-Denkmal 1

Ferdinand Porsche-Denkmal - Bild 1

Foto: Monika Gschwandner-Elkins 2012

Ferdinand Porsche-Denkmal 2

Ferdinand Porsche-Denkmal - Bild 2

Foto: Monika Gschwandner-Elkins 2012

Ferdinand Porsche-Denkmal 3

Ferdinand Porsche-Denkmal - Bild 3

Foto: Monika Gschwandner-Elkins 2012

Ferdinand Porsche-Denkmal 4

Ferdinand Porsche-Denkmal - Bild 4

Foto: Monika Gschwandner-Elkins 2012

Ferdinand Porsche-Denkmal 5

Ferdinand Porsche-Denkmal - Bild 5

Foto: Monika Gschwandner-Elkins 2012

Ferdinand Porsche-Denkmal 6

Ferdinand Porsche-Denkmal - Bild 6
Thumb 1 Thumb 2 Thumb 3 Thumb 4 Thumb 5 Thumb 6

Beschreibung

Der Bronzekopf von Ferdinand Porsche befindet sich in Gmünd im gleichnamigen Park östlich des Schlosses und wurde von Josef Dobner angefertigt.

Öffentlich zugänglich.

Legende, Geschichte, Sage

Am 3. September 1875 wurde der Konstrukteur Professor Dr. Ing. h.c. Ferdinand Porsche in Maffersdorf (heute: Vratislavice/Tschechien) als drittes von fünf Kindern geboren. Vater Anton Porsche war Inhaber einer Spenglerei. Sein Sohn Ferdinand sollte später den Familien-Betrieb weiterführen, aber dieser hatte andere Interessen: schon als Vierzehnjähriger experimentierte Ferdinand mit der Elektrizität. Von den Experimenten des Jungen hielt der Vater aber nichts. Im Gegenteil: Lange versuchte Anton Porsche, dem Sohn den Umgang mit “diesem Firlefanz” zu verbieten. Deshalb richtete sich Ferdinand unter dem Dach des elterlichen Hauses heimlich seine eigene Werkstatt ein, wo er ungestört experimentieren konnte.

Der Umgang mit Strom faszinierte Ferdinand Porsche. Nach Abschluss seiner Spengler-Lehre und dem Besuch der Staatsgewerbeschule in Reichenberg trat er 1893 bei der Elektrofirma Bela Egger & Co. in Wien ein (später Brown Boveri). Sein großes Talent und technisches Verständnis führten ihn in wenigen Jahren vom Arbeiter zum Leiter des Prüfraumes. Seine wegweisenden Konstruktionen kennzeichneten Porsches Berufsweg. So konstruierte er 1897 einen elektrischen Radnabenmotor. Im selben Jahr wechselte Porsche zur k.u.k. Hofwagenfabrik Jacob Lohner & Co., Wien, in die neu gegründete “elektromobile Abteilung”. 1900 wurde der Lohner Porsche, ein transmissionsloses Fahrzeug mit dem Porsche Radnabenmotor als Antrieb, auf der Pariser Weltausstellung als epochale Neuheit gefeiert. Seine Konstruktionen erprobte Ferdinand Porsche auch siegreich in Rennen. 1900 gewann er beispielsweise auf dem Semmering bei Wien. 1902 war er als k.u.k. Reserveinfanterist Fahrer des Erzherzogs Franz Ferdinand. Als Fahrzeug diente eine Porsche Konstruktion.

Ferdinand Porsche heiratete 1903 Aloisia Johanna Kaes. Aus dieser Ehe gingen die Kinder Louise und Ferdinand Anton Ernst (“Ferry”) hervor. Tochter Louise übernahm 1952 die Geschäftsführung der Porsche Konstruktionen GmbH, aus der die heutige Porsche Holding in Österreich hervorging. Sohn Ferry führte nach dem Krieg mit unternehmerischem Gespür das Konstruktionsbüro zu einem weltweit anerkannten Sportwagenhersteller.

Nach acht Jahren bei Lohner wechselte Porsche 1906 als Technischer Direktor zu Austro-Daimler nach Wiener Neustadt, wo er 1917 Generaldirektor wurde. Am Steuer eines von ihm entworfenen Austro-Daimlers gewann Porsche 1910 die damals populäre “Prinz-Heinrich-Fahrt”, eine Langstreckenprüfung für Tourenwagen mit jährlich wechselnder Streckenführung. In diesem Jahr ging es über 1495 Kilometer von Berlin über Magdeburg, Braunschweig, Kassel, Würzburg, Nürnberg, Stuttgart, Straßburg, Trier zum Zielort Bad Homburg. Ferdinand Porsche steuerte seinen Tourenwagen in neuartiger aerodynamischer “Tulpenform” mit Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 140 Stundenkilometern über die Strecke.

1922 stellte Porsche den “Sascha”, einen kleinen Rennwagen mit vier Zylindern und 1,1 Liter Hubraum, vor. Im selben Jahr gewann der “Sascha” bei der Targa Florio auf Sizilien auf Anhieb die Plätze 1 und 2 in seiner Klasse. Die Gazetta dello Sport schrieb über diesen Erfolg: “Noch bis vor kurzem hätte man es einfach für unerreichbar erklärt, mit einem 4-Zylinder-Motor, der in die Kategorie der allerkleinsten Wagen gehört, eine derartige Höchstleistung in Geschwindigkeit und Widerstandsfähigkeit zu erzielen.” Zu den zahlreichen Konstruktionen Ferdinand Porsches während der Zeit als Technischer Direktor bei Austro-Daimler gehörten auch leistungsstarke Flugmotoren, große Zugmaschinen aber auch Feuerwehrfahrzeuge, Oberleitungsbusse und Transportsysteme mit benzin-elektrischem Antrieb.

1923 wurde Ferdinand Porsche Technischer Direktor und Vorstandsmitglied der Daimler-Motoren-Gesellschaft in Stuttgart. Unter seiner Leitung wurde der Mercedes-Kompressorwagen weiterentwickelt. 1924 wurde mit diesem Wagen der Gesamtsieg auf der Targa Florio errungen. Die Technische Hochschule Stuttgart verlieh Ferdinand Porsche für diesen großen Erfolg den Titel Dr. Ing. ehrenhalber. Seine Kompressor-Konstruktionen Mercedes-Benz S, SS und SSK wurden zum Synonym für Sportlichkeit und Rennerfolg. 1929 verließ Ferdinand Porsche Daimler-Benz und ging nach Österreich zur Steyr-Werke AG als Technischer Direktor.

Eineinhalb Jahre später gründete Ferdinand Porsche in Stuttgart sein unabhängiges Konstruktionsbüro, das am 25. April 1931 als “Dr. Ing. h. c. F. Porsche GmbH, Konstruktionen und Beratung für Motoren und Fahrzeuge” ins Handelsregister eingetragen wurde. Schon am 10. August 1931 wurde die Drehstabfederung zum Patent angemeldet, über die ein bekannter Fachjournalist gesagt hatte, sie allein hätte genügt, um dem Namen Porsche in der Welt des Automobils ein Denkmal zu setzen. Im Auftrag der Auto Union konstruierte Porsche für die neue 750 kg-Formel 1932 einen 16-Zylinder-Kompressor-Grand Prix-Rennwagen. Bei 64 Rennen siegte der Auto-Union-P-Wagen (P für Porsche) 32 mal – und Fahrer wie Hans Stuck und Bernd Rosemeyer erzielten damit zahlreiche Weltrekorde.

Die Idee für einen Kleinwagen hatte Porsche bereits bei Austro-Daimler und Daimler-Benz: ein vollwertiges und alltagstaugliches Auto, das nicht durch die Verkleinerung der bekannten Limousinen zu erreichen war.
Am 22. Juni 1934 wurde ein Vertrag zwischen dem Porsche Konstruktionsbüro und dem Reichsverband der Automobilindustrie geschlossen. Es war die Geburtsstunde des Volkswagens. Im Jahr 1938 wurde der Grundstein zum Volkswagenwerk gelegt. In der Folgezeit war Ferdinand Porsche einer der Hauptgeschäftsführer der Volkswagen GmbH. Kurz vor Produktionsbeginn brach der Zweite Weltkrieg aus. Der Volkswagen diente zunächst als Entwicklungsbasis für den Kübel- und Schwimmwagen.

Ferdinand Porsche wurde 1940 zum Honorarprofessor ernannt. Während des Krieges entwickelte das Konstruktionsbüro beispielsweise den schweren Panzer “Maus” und den “Ostradschlepper”, aber auch Konstruktionen wie Windkraftanlagen oder den Volkstraktor. Auf Anordnung von NS-Regierungsstellen verlegte Ferdinand Porsche im November 1944 den Sitz des Konstruktionsbüros von Stuttgart in das von Bombenangriffen weniger bedrohte Gmünd in Kärnten, wo es unter dem Namen Porsche-Konstruktionen-Ges.m.b.H. firmierte. Im Jahre 1948 wurde in Gmünd u. a. mit dem Porsche 356 Nr. 1 Roadster das erste Fahrzeug mit dem Namen Porsche hergestellt. 1950 kehrte das Unternehmen an den Firmensitz in Stuttgart-Zuffenhausen zurück und gab den Standort Gmünd wieder auf. Zum Ende des Krieges lebte Ferdinand Porsche in Gmünd/Kärnten und Zell am See.

Ende 1945 wurde Ferdinand Porsche von den Franzosen verhaftet und anschließend 22 Monate in verschiedenen Gefängnissen festgehalten. Nach seiner Rückkehr schaute er sich die Konstruktion des Rennwagens Cisitalia an, die unter der Leitung seines Sohnes Ferry entstanden war. Nach genauer Betrachtung kam er zu dem Schluss: “Keine Schraube hätte ich anders gemacht.”
Im Alter von 75 Jahren starb Professor Dr. Ing. h.c. Ferdinand Porsche am 30. Januar 1951 in Stuttgart.

Gemeinde

Gmünd

Standort

Das Denkmal steht im gleichnamigen Ferdinand-Porsche-Park.
Ferdinand Porsche-Park
9853 Gmünd