Wicherle Kasten

Beschreibung

Beim Wicherle Kasten handelt es sich um einen 2-geschossigen Blockspeicher mit einem betonierten Unterbau, wobei das obere Geschoß um die Stärke eines Wandholzes vorkragt. Der erste Balken des Obergeschoßes besitzt eine Hohlkehle. Die Eckverzinkungen des Speichers bestehen vorwiegend aus einfachem Klingschrot bzw. Schwalbenschwanzverbindungen. Die unteren Balkenkränze des Obergeschoßes weisen jedoch einen 4-fachen Klingschrot auf. Giebelseitig gibt es im oberen Stock je ein kleines quadratisches Fenster zur Durchlüftung des Speichers. Den oberen Abschluss bildet ein mit Holzbretteln gedecktes Satteldach. Den Eingang des Getreidekastens erreicht man über eine Außentreppe.

Legende, Geschichte, Sage

Bis ins 19. Jh. gehörte der Hof vulgo Wicherle zur bischöflichen Grundherrschaft Straßburg. Zugeordnet war der Hof dem Zweinitzamt des Bistums. Im Jahr 1776 umfasste vulgo Wicherl 1 Hube und 1 Zuhube. 1834 hatte der Besitz das Ausmaß von 1 Hube. 1869 war vulgo Wicherle bereits nachweislich im Eigentum von Johann Prodinger, dem Ururgroßvater des aktuellen Hofbesitzers Martin Prodinger. Besagter Johann Prodinger stammte aus dem Salzburgischen und wird in den Jahren 1875, 1876 und 1879 als Bürgermeister von Deutsch-Griffen genannt. Die Familie stellte mit Hans Prodinger einen weiteren Bürgermeister in der Gemeinde, der dieses Amt von 1991 bis 2015 ausübte.
Der Hofname soll auf einen Vorfahren mit dem Familiennamen Wicherl zurückgehen, der nach Amerika ausgewandert ist. Dessen Nachname wurde als Hofname übernommen und ist seither beim Haus geblieben.
Bis Ende der 1960-er Jahre wurde der Speicherkasten zur Lagerung von Getreide genutzt, seither ist nur mehr der Fleischhimmel in Verwendung.