Die spätromanische Totenleuchte von Keutschach ist nach der von Köttmannsdorf die zweitälteste erhaltene Totenleuchte Österreichs. Ein oktogonaler Pfeiler mit einer Einschuböffnung trägt das ebenso oktogonale Lichthäuschen mit seinem Pyramidenhelm. Den Abschluss bildet eine Kugel aus Stein, die noch 1965 ein Eisenkreuz trug. Die ursprünglich verschließbare (Angelreste) Einschuböffnung führt zu einem nach oben führenden Schacht, durch den über eine Rolle das "Ewige Licht" hochgezogen werden konnte. Auch die vier Rundbogenfenster dürften ursprünglich verschließbar gewesen sein.
Die Totenleuchte, im französischen Stil, wurde im 13. Jh. wahrscheinlich nach einem schon bestehenden Vorbild in Viktring errichtet.
Die Pfarre Keutschach wurde 1242 in das von Herzog Bernhard von Spanheim 1142 gestiftete Zisterzienserstift inkorporiert. Die Totenleuchte wurde wahrscheinlich anlässlich des romanischen Kirchenbaus der Pfarre errichtet. Die Mönche des Stifts, von denen die ersten aus Weilers (Villar) an der französichen Grenze kamen, haben wohl auch den französische Stil der Totenleuchten in den zugehörigen Pfarren geprägt.
Quellen:
Skudnigg, Eduard, Bildstöcke und Totenleuchten in Kärnten (Kärntner Heimatleben 22), Klagenfurt 1977.
Hula, Franz, Die Totenleuchten und Bildstöcke Österreichs, Wien: Verlag Poech 1948.
Hula, Franz, Mittelalterliche Kultmale. Die Totenleuchten Europas. Karner, Schalenstein u. Friedhofsoculus, Wien 1970.
Keutschach am See
Im Kirchhof vor der Pfarrkirche
13. Jh.
Pfarre Keutschach
Kategorie | Bildstöcke / Wegkreuze |
Gemeinde | Keutschach am See |
Keutschach am See
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