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Pistotnik Speicher

Foto: Milan Piko 2006

Pistotnik-Speicher

Pistotnik Speicher - Bild 1

Foto: Uši Sereinig 2009

Pistotnik-Speicher

Pistotnik Speicher - Bild 2
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Beschreibung

Der Pistotnik-Speicher wurde im Jahre 1799 errichtet. Der an den Felsen und Hügel angelehnte Keller besteht aus breiten Wänden und ist im Inneren mit einem nahezu bis zum Boden reichenden »falschen« Kreuzgewölbe versehen. Oberhalb des Kellers wurden in hervorragender Zimmermannsarbeit zwei Räume errichtet und an drei Seiten mit einem reich geschmückten Balkon umgeben. Unter dem Dach befindet sich ein weiterer Speicherraum mit »hängenden« Getreidetruhen.
Die technische Ausführung des Pistotnik-Speichers und vor allem die zahlreichen außerordentlichen Details zeugen von einer wahren architektonischen Errungenschaft. Bemerkenswert sind auch die sorgsam verarbeiteten Holzverbindungen, die reich geschnitzten Balkonsäulen, die in barocker Tradition geschnittenen Bretter des Balkongeländers, die Türflügel sowie die in die Holzwand eingeschnittene Jahreszahl. Das Dach übernahm auf einer Seite die lange Schräge von den Herrenhäusern, auf der anderen Seite jedoch den typischen bäuerlichen Schopf. Leider ist es heute mit Eternit-Dachziegeln eingedeckt, vor dem Krieg hatte es mit den handgeklobenen Schindeln noch das typische weiche Aussehen.
Im Vergleich mit anderen Speichern im Jauntal ist der Pistotnik-Speicher eine wahre Besonderheit und beweißt, wie groß die Anstrengungen waren, dem Speicher den wichtigsten Stellenwert innerhalb des Anwesens zu geben.

Legende, Geschichte, Sage

Im Keller wurden Feldfrüchte, die im Winter nicht gefrieren durften, gelagert, in den Räumen oberhalb die Fleischwaren und im Dachgeschoss verschiedene Getreidesorten.

Die Einzelhöfe Pistotnik und Drug entstanden wahrscheinlich auf Rodungsflächen in der letzten Phase der Kolonialisierung im 16. Jh. Darauf deuten auch die die Vulgonamen, die im Slowenischen eine Bedeutung haben: Pistotnik wurde jener genannt, der eine Einöde (ein aufgelassenes Anwesen?) erneut besiedelt hat und Drug (= der Zweite) war derjenige, der unmittelbar nach dem Ersten kam.

Aus: Peter Fister, Erlebte Architektur in Südkärnten. Bauernhöfe, Bildstöcke, Kirchen, Burgen, Schlösser. Klagenfurt – Wien 1991, S. 178ff.

Gemeinde

Bleiburg

Standort

Beim Anwesen vulgo Pistotnik, Kömmel 16
Kömmel/Komelj 16
9150 Kömmel/Komelj

Entstehungszeit

1799

Eigentümer / Betreuer

Fam. Mlinar, vulgo Pistotnik

Dazu im Lexikon