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Letternigkreuz

Foto: Monika Gschwandner-Elkins 2014

Letternigkreuz 1

Letternigkreuz - Bild 1

Foto: Monika Gschwandner-Elkins 2014

Letternigkreuz 2

Letternigkreuz - Bild 2

Foto: Monika Gschwandner-Elkins 2014

Letternigkreuz, hl. Johannes d. Täufer

Letternigkreuz - Bild 3

Foto: Monika Gschwandner-Elkins 2014

Letternigkreuz, hl. Georg

Letternigkreuz - Bild 4

Foto: Monika Gschwandner-Elkins 2013

Letternigkreuz, Bild rechte Außenfassade

Letternigkreuz - Bild 5

Foto: Monika Gschwandner-Elkins 2014

Letternigkreuz 3

Letternigkreuz - Bild 6
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Beschreibung

Der Breitpfeilerstock erhebt sich über einem rechteckigen Grundriss und besitzt eine eher kleine, in halber Höhe befindliche und der Straße zugewandte Rundbogennische. Darüber erhebt sich ein mit Holzschindeln gedecktes Walmdach. Den oberen Abschluss bildet ein Metallspitz mit einem einfach gestrichenen Kreuz. Der Bildstock wurde wahrscheinlich 1946 zuletzt renoviert.

Legende, Geschichte, Sage

Der Bildstock ist Station beim Kreuzweg, der zweimal im Jahr gebetet wird.

Der Hof vulgo Letternig, welchem das Kreuz seinen Namen verdankt, wird bereits im Jahr 1694 erstmals erwähnt.

Über das Letternigkreuz werden seltsame Begebenheiten erzählt. So sollen in mondhellen Nächten Bewohner der umliegenden Ortschaften mehrmals beobachtet haben, wie sich eine Person hinter dem Kreuz aufgehalten habe. Kam man ihr zu nahe, so verschwand sie immer auf unerklärliche Weise. In diesem Zusammenhang wird auch eine Holzstatue erwähnt, die den südlichen Kirchhügel des öfteren heruntergekollert sein soll und dann beim Letternigkreuz stand.

Eine Sage erzählt über die Türken in Sternberg:

In jener unsicheren Zeit, als die wilden Reiterhorden der Türken auch gegen unsere Kärntner Heimat zogen, hatten sie den weithin sichtbaren Sternberg als eines ihrer Ziele ins Visier genommen.
An einem frühsommerlich warmen Vormittag tummelten sich die Bewohner von Sternberg auf den sanft abfallenden sattgrünen Wiesen. Hier, wo sich die Hänge gegen Süden neigen, streiften die Mägde und Knechte der Bauern das getrocknete Gras von den hölzernen Gestängen, um es noch einmal in der Sonne auszubreiten.
Über ihnen thronte das weiße Kirchlein, dessen Turm weithin sichtbar die Glocken in sich trug, deren Klang die Menschen seit ewigen Zeiten zu sich ruft. Schon einige Jahre zuvor hatten die Einwohner der umliegenden Dörfer eine Steinmauer um die Kirche gezogen, und sich so einen Zufluchtsort geschaffen, wo sie sich gegen Eindringlinge verteidigen konnten. Wie ein Lauffeuer breitete sich an diesem Tag die Kunde aus, dass kriegerische Reiter hierher unterwegs sind. Schon von weitem erkannten die Leute die hochziehenden Rauchschwaden in der ausgedehnten Ebene des südlichen und nördlichen Drauufers. Mit schreckverzerrten Gesichtern, wohl wissend über die fürchterlichen Greueltaten der berittenen Osmanen blickten sie gegen Südwesten. Der Bauernführer, ein großgewachsener, braungebrannter Hüne mit tiefliegenden Augen, rief alle wehrfähigen Männer der Ortschaft zusammen, um sich mit ihnen zu beraten. Noch während die Frauen und Kinder sich beeilten mit den notwendigsten Habseligkeiten hinter die schützende Ringmauer der Kirche zu flüchten, begannen sich die Männer zu bewaffnen. Dann zogen sie den Berg hinauf, um ihre Seelen in die schützende Hand St. Georgs zu legen. Beim letzten Bildstock vor dem Stiegenaufgang zur Kirche knieten sie nieder, um gemeinsam ein "Vater unser" zu beten.
Näher und näher kamen das Trampeln der Pferdehufe und die gellenden Schreie der Angreifer. Immer wieder hielten diese innen und stürmten in die Häuser, die längst verlassen waren.
Blutrünstig, alles sich Bewegende niedermetzelnd, zog die mordende Schar durch den schmalen Hohlweg der Kirche entgegen. Haus um Haus ging in Flammen auf und dunkle Rauchsäulen ragten in den Himmel. Längst schon hatte der Brandgeruch seinen Weg in die Kirche gefunden. Mit einer schwarzen Soutane bekleidet, kniete der Pfarrer vor dem Altar, seine Augen auf das Allerheiligste gerichtet. Die hölzerne Statue des hl. Georg in seine Hände nehmend, schritt er gegen das Eingangsportal der Kirche, gefolgt von den Frauen und Kindern, deren tränenverschmierte Gesichter sich gegen den verfinsternden Himmel richteten.
Draußen hatten die Männer viele Steine zusammengetragen, um diese den senkrechten Kalkfelsen im Süden der Kirche hinunter zu werfen und so den Anstürmenden Einhalt zu gebieten.
Die blutrünstige Meute hatte bereits das Letternigkreuz erreicht, als plötzlich Totenstille eintrat. Das Pferd des Anführers neigte seinen Kopf und wie von Geisterhand geleitet, beugte es seinen Oberkörper nach vorne, um eine kniende Haltung einzunehmen. Die anderen Tiere taten es ihm gleich. Kein Schlag der Peitsche, kein Druck mit den Knien vermochte die Pferde von der Stelle zu bewegen. Als der Anführer seinen Blick gegen den Bildstock erhob, durchströmte ihn tiefe Ehrfurcht. Die Augen des Gekreuzigten drangen tief in die Seel des Angreifers. Den Schwur murmelnd, umzukehren und der Kirche ihren Frieden zu lassen, streifte sich der Reiter seinen goldbestickten Mantel vom Körper und ließ ihn zu Boden fallen. Kaum dass sich der Staub gelegt hatte, verwandelte sich die goldene Sichel des Halbmondes, die Brust und Rücken des Mantel zierte, in ein Kreuz. Da erhoben sich die Pferde, wendeten und die Reiterschar zog davon. Froh und glücklich über die wunderbare Fügung des Schicksals begaben sich die Geretteten die Stiege des überdachten Kirchenaufgangs hinunter und hoben den in der Sonne glitzernden Mantel aus dem Staub. Gemeinsam trugen sie den Überhang in die Kirche und schmückten damit die hölzerne Statue ihres Schutzpatrons zum Zeichen des Dankes. Noch bis vor hundert Jahren soll der goldbestickte Mantel dem Pfarrer als Messgewand gedient haben.

Motive / Inschriften

Die Bildstocknische zeigt Johannes den Täufer. An den beiden Außenfassaden befinden sich zwei Heiligendarstellungen, darunter der hl. Georg.

Gemeinde

Wernberg

Standort

Der Bildstock steht an der Sternberger Straße ungefähr auf halbem Weg zwischen dem Schönen Kreuz und dem Oberen Sternberger Kreuz.
Sternberger Straße
9241 Wernberg