Gedenktafel zur Erinnerung an den Kärntner Abwehrkampf und die Volksabstimmung 1920. Die Tafel ist an einem größeren Stein angebracht, der sich östlich der Gurkbrücke bei der Donau-Chemie in Brückl befindet. Hier verlief die Demarkationslinie der Zone A für das Abstimmungsgebiet.
Am 10. Oktober 1920 fand die im Friedensvertrag von St. Germain 1919 vorgesehene Volksabstimmung im Grenzgebiet Südkärntens statt, in dem die slowenischsprachige Volksgruppe ca. 70 % der Gesamtbevölkerung ausmachte. Diese südliche sog. "Zone A" war bis 13. September 1920, also kurz vor der Volksabstimmung, von Truppen des SHS-Staates besetzt und blieb bis nach der Volksabstimmung unter SHS-Kontrolle, die nördliche "Zone B" verblieb unter österreichischer Kontrolle. Hätte sich "Zone A" für einen Anschluss an das SHS-Reich entschieden, hätte ebenfalls in der "Zone B" (die auch Klagenfurt beinhaltete), abgestimmt werden müssen. 59,04 % aller Stimmen gingen jedoch schon in der "Zone A" an Österreich. Aus dem Ergebnis ging hervor, dass auch ein erheblicher Teil (etwa 40 %) der Kärntner Slowenen für den Verbleib bei Österreich gestimmt hatte. Das Votum der Slowenen für Österreich ist vor allem auf die tradierten sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Bindungen innerhalb der historisch gewachsenen Grenzen Kärntens zurückzuführen. Klagenfurt war auch für die "Zone A" das wirtschaftliche und infrastrukturelle Zentrum. Durch die vom SHS-Staat angestrebte Grenzziehung sah man Absatzmärkte gefährdet und Familien von Trennung bedroht. Glaubens- und Mentalitätsunterschiede, die demokratische Staatsform Österreichs und dessen höherer Entwicklungsgrad- und Wohlstand sowie die Zusagen bezüglich Minderheitenschutz spielten ebenfalls eine Rolle.
Literatur: Claudia Fräss-Ehrfeld, Geschichte Kärntens 1918-1920. Abwehrkampf-Volksabstimmung-Identitätssuche. Verlag Johannes Heyn, Klagenfurt 2000.
Inschrift:
1918-1919
Hier war die Demarkationslinie.
Der 10. Oktober machte die Heimat frei.
Heimatliebe und Heimattreue
siegte über jugoslawische
Gewalt.
Völkermarkt
Die Tafel ist auf einem größeren Findling aus dem alten Steinbruch des Gutes Reinegg, welcher mit kleineren Steinen untermauert ist, angebracht.
Reisdorf 1
9371 Klein St.Veit
1945
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