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Grabplatte für Publij Elij Junij

Foto: Fototeka Izza ZRC SAZU 2006

Grabplatte für Publij Elij Junij - Bild 1

Beschreibung

Die Grabplatte aus weißem Marmor ist in einem guten Erhaltungszustand. Das Schriftfeld ist in einem Profilrahmen. Gleichmäßige Buchstaben haben betonte Abschlüsse. Zwischen den Wörtern sind dreieckige Trennzeichen.

Legende, Geschichte, Sage

Die Platte wurde in die östliche Wand der Kirche des heiligen Johannes in der Nähe von Dravograd gemauert. Bei der letzten Renovierung der Kirche im Jahr 2002/2003 wurde die Platte zwar herausgezogen, befindet sich aber noch immer in der Kirche.
Publij (Publius- erster Name) und Elij (Aelius – Familienname) sind italische Namen, allgemein in der Zeit des Kaisers Hadrian verbreitet. Personen, denen der Kaiser die Staatsangehörigkeit verlieh, bekamen auch den ersten Namen (praenomen) und den Familiennamen (nomengentile) dieses Kaisers. Der Personenname Iuniusje, auch lateinisch, war in Noricum als Familienname sehr beliebt. Nigellio ist ein lateinischer Personenname, häufig bei Sklaven und Freigelassenen, weil er einen leichten pejorativen Klang hat. Der Name ist eine Ableitung aus Nigellus, was eine Verkleinerungsform des Namens Niger ist. In Noricum wurde urkundlich noch ein Beispiel des Namens mit einem l nachgewiesen: Nigelio. Nemeta ist ein seltener keltischer Name; die Wurzel Nemet- kommt als erster Teil des zusammengesetzten keltischen Namens vor. Der Name Vibius kommt als ein Familien- und Personenname vor. Der Name ist vor allem im westlichen Teil des Imperiums verbreitet; auch in Noricum und Pannonien war er relativ häufig.
Quelle: Saša Djura Jelenko, Kamni govorijo, Katalog, Slovenj Gradec, 2006, Seite 60.

Motive / Inschriften

P(ublius)Ae(ius)lunius
V(ivus)f(ecit)sibiet Nem-
Et(a)e Nigellionis
F(iliae)con(iugi)etVibio f(ilio)
5 an(norum) XVII.
Übersetzung:
Publij Elij Junij hatte für sich, seine Frau Nemeta, Nigelions Tochter und seinen siebzehnjährigen Sohn Vibi einen Grabstein aufgestellt.

Gemeinde

Dravograd

Standort

Die Platte befindet sich in der Kirche des heiligen Johannes bei Dravograd.

Entstehungszeit

Die erste Hälfte des 2. Jahrhunderts.

KünstlerIn

Nicht bekannt.

Eigentümer / Betreuer

Koroški pokrajinski muzej (Kärntner Regionalmuseum), Einheit Slovenj Gradec

Dazu im Lexikon