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Gestapo-Gefängnis Dravograd

Foto: Vinko Skitek 2010

Gedenktafel aus dem Jahr 1958

Gestapo-Gefängnis Dravograd - Bild 1

Beschreibung

Die erhaltenen Gefängniszellen und der Obelisk aus Granit mit der Grabstätte der Gefallenen während des Befreiungskampfes sowie die Gedenktafel aus dem Jahr 1958

Legende, Geschichte, Sage

Ab Herbst 1942 und bis zum Ende der deutschen Kapitulation war in den Räumen des jetzigen Gemeindehauses in Dravograd das Gestapo-Hauptquartier, von welchem die nazistische Gewalt ausging. In den Kellerräumen befanden sich vorerst vier Räume für die Gefangenen, im Jahr 1944 wurde noch ein fünfter hinzugefügt. Auf den Eisentüren sind noch die deutschen Aufschriften erhalten: 1. Zelle, 2. Zelle, 3. Zelle, 4. Zelle und 5. Zelle. Die letzte war die schlimmste davon, weshalb sie als Todeszelle bezeichnet wurde. In dieser war es dunkel (es handelte sich um einen fensterlosen Raum) und wenn draußen Regen fiel, drang Wasser in die Zelle und es war sehr kalt.
In der 1., 2. und 3. Zelle sind noch einige Unterschriften, Wünsche und andere Bekenntnisse erhalten, welche die Gefangen mit ihren Nägeln oder anderen spitzen Gegenständen in die Wände geritzt haben. Unter den Inschriften findet man auch welche in kyrillischer Schrift, was beweist, dass unter den Gefangen auch Russen waren und zwar genauer gesagt jene, die für den Bau des Wasserkraftwerkes an der Drau eingesetzt wurden.
Am schlimmsten wütete die Gestapo in Dravograd im Jahr 1943. Sie hatte das gesamte Mislinja-, Lavant- und Mießtal sowie Bleiburg in ihrer Klaue. Beim Hauptdenkmal des NBK (NOB) ist auf der Gedenktafel angeführt, dass hier die Überreste von 17 Kämpfer der Region Koroška aus den Jahren 1919 und 1920 ruhen sowie 42 Kämpfer, Gefangene und Gefolterte des Befreiungskampfes aus den Jahren 1942 bis 1945. Ihre sterblichen Überreste wurden vom Friedhof Dravograd und den Kampfplätzen Podklanec, der Hinrichtungsstätte im Črneče-Wald und dem Dularwald sowie dem Hof des Gestapo-Foltergefängnisses, hierher überstellt.

Quelle: Ludvik Pušnik, Po poteh spomina. Spomeniki in znamenja 20. stoletja na območju Občine Dravograd, Dravograd, 2008, S. 41-43.; Kulturni spomeniki in njihovo sporočilo v našem kraj., Raziskovalna naloga zgodovinskega krožka OŠ Neznanih talcev Dravograd, Danijela Berglez-Sušek, Dravograd, 1993, S. 41-42.

Motive / Inschriften

Die slowenische Inschrift auf der Gedenkplatte
Gestapo-Foltergefängnis
1941-1945
Dies ist ein Ort fruchtbarer Qualen
Es soll sich der Enkel erinnern, was der Freiheit Preis ist

Gemeinde

Dravograd

Standort

Die Gefängniszellen sind im Erdgeschoss des Gemeindehauses; Trg 4. julija 7, Dravograd
Trg 4. julija 7
2380 Dravograd

Eigentümer / Betreuer

Gemeinde Dravograd

Dazu im Lexikon