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Gedenktafel Friede von Pusarnitz

Foto: Monika Gschwandner-Elkins 2019

Gedenktafel Friede von Pusarnitz 1

Gedenktafel Friede von Pusarnitz - Bild 1

Foto: Monika Gschwandner-Elkins 2019

Gedenktafel Friede von Pusarnitz 2

Gedenktafel Friede von Pusarnitz - Bild 2

Foto: Monika Gschwandner-Elkins 2019

Gedenktafel Friede von Pusarnitz 3

Gedenktafel Friede von Pusarnitz - Bild 3
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Beschreibung

Die Gedenktafel am Dorfplatz erinnert an den sogenannten Frieden von Pusarnitz, welcher am 25. Jänner 1460 auf Burg Veldsperg unterzeichnet wurde und den Erbfolgekrieg um das Cillier Erbe zwischen Kaiser Friedrich III. und dem Grafen Johann von Görz beendete. Es handelte sich dabei um einen Diktatfrieden, in dem Graf Johann auf die Grafschaften Ortenburg und Sternberg verzichten musste und zusätzlich seine Besitzungen und Lehen östlich der Lienzer Klause an Kaiser Friedrich III. abzutreten hatte.
Kaiser Friedrich III. konnte damit seine Herrschaft über die Herzogtümer Steiermark, Kärnten und Krain endgültig sichern. Diese verblieben bis 1918 unter der Herrschaft seiner Familie. Die im Königreich Ungarn gelegenen Besitzungen und Lehen der Cillier fielen an König Matthias Corvinus und dessen Nachfolger.

Legende, Geschichte, Sage

Dem Frieden von Pusarnitz ging ein Streit um das Erbe der Grafen von Cilli zwischen Kaiser Friedrich III. und dem Grafen Johann von Görz voraus. Es handelte sich dabei um eine mehrjährige politische Auseinandersetzung um die über mehrere Länder (Ungarn, Kroatien, Slowenien und Österreich) verstreuten Besitzungen der Reichsgrafen von Cilli, nachdem diese Adelsfamilie 1456 in männlicher Linie ausgestorben war.
Unmittelbarer Auslöser für den Erbstreit war der Tod des Grafen Ulrich von Cilli, der am 9. November 1456 in Belgrad ermordet worden war. Zu diesem Zeitpunkt war keines seiner Kinder mehr am Leben. Ulrich hinterließ als Letzter seines Geschlechtes an die achtzig Herrschaften in der Steiermark, in Krain, Kärnten, Österreich, Kroatien und Ungarn.
Nun hatte Friedrich III. mit den Cilliern im Jahre 1443 einen Erbvertrag geschlossen, nachdem ihr Besitz an die Habsburger fallen sollte.
Aber auch Graf Johann von Görz berief sich auf einen Erbvertrag mit den Cilliern aus dem Jahre 1377 und wollte sich die Grafschaft Ortenburg sichern, welche die Cillier 1420 geerbt hatten.
Graf Johann zog mit seiner Streitmacht von seinem Schloss Bruck bei Lienz nach Oberdrauburg, nahm die beiden Burgen ein und besetzte den Markt Spittal. Dann wollte er die Ortenburg einnehmen, die aber ihr Hauptmann Georg von Kraig so lange halten konnte, bis Rudolf Khevenhüller Hilfe brachte und die von den Görzern belagerte Burg zu befreien half.
Nach 3-jährigem Ringen um das Erbe sollte Mitte Jänner 1460 der entscheidende Kampf stattfinden: Bei der Belagerung der Burg Sternberg (1329 durch die Ortenburger von den Grafen von Sternberg erworben) kam den Görzern Jan Vitovec, der letzte Feldhauptmann des Grafen Ulrich von Cilli mit seinen gut gerüsteten Mannen entgegen, den der Kaiser für seine Dienste gewonnen hatte. Nach einem halben Tag des Kampfes musste sich Johann von Görz geschlagen geben.

Motive / Inschriften

Die Inschrift auf der Gedenktafel lautet wie folgt:
Friede von Pusarnitz
25. Jänner 1460
abgeschlossen zwischen Kaiser Friedrich III.
und Graf Johann von Görz.
Hier im Burgfried des Salzburgischen Pfleggerichts Veldsperg - auf neutralem Territorium - wurden am 25. Jänner 1460 die kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Kaiser Friedrich III., der auch Herzog von Kärnten war, und Graf Johann von Görz um das Erbe der Grafen von Cilli und Ortenburg in Oberkärnten beendet.
Die kaiserlichen Hauptleute - Graf Sigmund von Pösing und Freiherr Jann Wittobetz - schlossen im Auftrag des Kaisers und im Beisein des Bambergischen Vizedoms in Kärnten und Delegierten der Kärntner Stände mit Graf Johann von Görz diesen Vertrag.
Die Görzer, die jahrhundertelang das politische Geschehen in Kärnten mitgestaltet hatten, mussten alle ihre Besitzungen östlich der Lienzer Klause an den Kaiser abtreten.
Dieses historische Ereignis, der Friede von Pusarnitz, ist ein Meilenstein auf dem Weg zur politischen Einheit des Landes Kärnten.
Geschehn zu Poserniz am freittag sanndt Pauls tag der Bekerung Anno domini MCCCCSexagesimo

Gemeinde

Lurnfeld

Standort

Die Gedenktafel ist am Dorfplatz neben dem örtlichen Brunnen aufgestellt.

Eigentümer / Betreuer

Gemeinde Lurnfeld