Login



Drug-Speicher

Foto: Uši Sereinig 2009

Drug-Speicher

Drug-Speicher - Bild 1

Foto: Uši Sereinig 2009

Drug-Speicher, Kreuzchen über dem Eingang

Drug-Speicher - Bild 2
Thumb 1 Thumb 2

Beschreibung

Der Speicher des Drug-Hofes gilt als Beispiel für die allgemeinen Charakteristika der Speicherbauten dieses Gebietes. Er ist auf einem steinernen Fundament und einem Balkenrahmen aus Fichtenholz errichtet. Die Wände des oberen Geschoßes treten ein wenig hervor: der so genannte »Mauskragen« soll das Eindringen der Mäuse in den oberen Teil des Speichers verhindern. Unter dem Dach, das eine selbstständige Konstruktion einfachster Form ist, bestehen die Decke des Obergeschoßes und die schrägen Teile aus Balken, um das besondere Klima zu erhalten und den Dieben den Zutritt durch das Dach zu verwehren. In jeden Raum führt eine rundbogige, in die Wand eingeschnittene Tür. Zur oberen Tür gelangt man über eine steile Stiege und einen kleinen Balkon, der gleichzeitig das Gebäude schmückt. Die tiefen Schöpfe und die breiten Vordächer hatten verschiedene Funktionen: sie schützten die Wände vor Regen und Sonne, wodurch sie nicht zu sehr abkühlten bzw. sich erwärmten. Unter dem Vordach befand sich häufig auch die Obstpresse. An der einfachen, jedoch robusten Tür sind noch mehrere Holzkreuzchen erhalten geblieben, unter denen einige sorgfältig geschnitzt sind.

Legende, Geschichte, Sage

Die Holzkreuzchen wurden jedes Jahr am Tag der Heiligen drei Könige an die Tür genagelt und sollten dem Speicher Segen bringen.
Die Einzelhöfe Pistotnik und Drug entstanden wahrscheinlich auf Rodungsflächen in der letzten Phase der Kolonialisierung im 16. Jh. Darauf deuten auch die die Vulgonamen, die im Slowenischen eine Bedeutung haben: Pistotnik wurde jener genannt, der eine Einöde (ein aufgelassenes Anwesen?) erneut besiedelt hat und Drug (= der Zweite) war derjenige, der unmittelbar nach dem Ersten kam.

Aus: Peter Fister, Erlebte Architektur in Südkärnten. Bauernhöfe, Bildstöcke, Kirchen, Burgen, Schlösser. Klagenfurt – Wien 1991, S. 178f.

Gemeinde

Bleiburg

Standort

Beim Anwesen vulgo Drug, Kömmel 21
Kömmel/Komelj 21
9150 Kömmel/Komelj

Entstehungszeit

19. Jahrhundert

Eigentümer / Betreuer

Fam. Trampusch, vulgo Drug

Dazu im Lexikon