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Alter Kalkofen Wildenstein

Foto: Monika Gschwandner-Elkins 2019

Kalkofen 1

Alter Kalkofen Wildenstein - Bild 1

Foto: Monika Gschwandner-Elkins 2019

Kalkofen 2

Alter Kalkofen Wildenstein - Bild 2

Foto: Monika Gschwandner-Elkins 2019

Kalkofen, Öffnung Vorderseite

Alter Kalkofen Wildenstein - Bild 3

Foto: Monika Gschwandner-Elkins 2019

Kalkofen, Innenwand aus Schamottziegeln 1

Alter Kalkofen Wildenstein - Bild 4

Foto: Monika Gschwandner-Elkins 2019

Kalkofen, Innenwand aus Schamottziegeln 2

Alter Kalkofen Wildenstein - Bild 5

Foto: Monika Gschwandner-Elkins 2019

Kalkofen, Innenwand aus Schamottziegeln 3

Alter Kalkofen Wildenstein - Bild 6

Foto: Monika Gschwandner-Elkins 2019

Kalkofen, Ansicht von oben

Alter Kalkofen Wildenstein - Bild 7
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Beschreibung

Ursprünglich befanden sich am ehemaligen Gelände der Firma Tscherteu in Wildenstein am Fuße des Altberges drei Kalköfen, von welchen heute nur mehr ein einziger erhalten ist. Dieser Kalkofen in der Form eines Rundturmes hat einen Innendurchmesser von geschätzten 4,5 m und eine Höhe von 5 m. Die Außenwand besteht aus aufeinander geschlichteten Natursteinen und die Innenwand aus Schamottziegeln. Der Zwischenraum ist mit Sand verfüllt. Nordseitig befindet sich eine Öffnung zur Beschickung des Ofens mit Brennholz und zur Entnahme des gewonnenen Brenngutes. Wegen ihrer eigenartigen Gestalt wurden die Kalköfen "Tempel" genannt.
Sollte der Kalkofen nicht in absehbarer Zeit frei geschlägert und Sicherungsmaßnahmen an seinem Mauerwerk durchgeführt werden, droht diesem sehenswerten Industriedenkmal innerhalb weniger Jahre der endgültige Verfall.

Die einst ebenfalls auf diesem Areal in Wildenstein südlich der Rosental Straße befindliche moderne Kalkbrennanlage (Hochofen) der Gebrüder Ernst und Gregor Tscherteu wurde erst in den 1950-er Jahren erbaut. 1960 verunglückte Gregor Tscherteu beim Kalkbrennen tödlich. Sein Bruder Ernst, letzter Kalkbrenner Kärntens, führte den Betrieb noch bis 1987 weiter, musste dann jedoch bereits zwei Jahre vor der Schließung der Zellstofffabrik Obir in Rechberg 1989, die bis zu diesem Zeitpunkt der Hauptabnehmer des Kalkwerkes in Wildenstein gewesen ist, seinen Betrieb einstellen. In den Wintermonaten war man jedes Jahr mit Sanierungsarbeiten am Hochofen beschäftigt gewesen. Dieser musste innen händisch Meter für Meter mit Schamott neu ausgekleidet werden.
Die erwähnte Kalkbrennanlage wurde dann, da sie sich auf einem gepachteten Areal befand, einige Jahre nach der Stilllegung des Betriebes, komplett abgetragen. Heute befindet sich an dieser Stelle eine Hackschnitzelanlage.

An der Abzweigung von der Rosental Straße zum Werksgelände befand sich bis Mitte des 20. Jhs. östlich der Zufahrtsstraße auch noch ein privater Kalkofen, der von den umliegenden Bauern gemeinsam betrieben wurde. Der Wald hat inzwischen die letzten Spuren dieser Baulichkeit überwuchert. In früheren Zeiten sollen an der heutigen Hauptstraße noch weitere private Kalköfen gestanden haben, war doch das Kalkbrennen für viele Kleinbauern und Keuschler eine wichtige zusätzliche Einnahmequelle. Der in Glantschach erzeugte Kalk wurde vor allem nach Völkermarkt und Klagenfurt geliefert.

Legende, Geschichte, Sage

Zur Geschichte des Kalkbrennens:
Der Schacht des Kalkofens konnte von oben mit den zu brennenden Kalksteinen gefüllt werden, wobei die Steine in der Mitte größer sein mussten als jene am Rand. Alles wurde schließlich mit lehmhaltiger Erde bedeckt. Außerdem wurden an der Innenwand dünne Baumstämme aus Fichte, sogenannte Pfeifen, gesetzt, die - nachdem sie verbrannt waren - den nötigen Zug für einen gelungenen Brand sicherten.
Am Beginn des Brennens unterstützte der Kalkbrenner die Luftzufuhr, um das erste Feuer klein zu halten. Erst wenn die unteren Steine in heller Glut standen, durfte das Feuer die volle Kraft erreichen. Nach einem Tag stand der Ofen in der Regel in voller Glut, die Luftzufuhr wurde vermindert, reichliches Nachlegen von Holz und Nachschüren waren nun nötig.
Das Brennen des Kalkes dauerte je nach Größe der Steine und der Qualität des Holzes bis zu einer Woche. Durch diesen Vorgang entstand aus den ursprünglichen Kalksteinen der nun viel leichtere Branntkalk. Nach dem Brand wurde der Kalk verpackt und sofort ausgeliefert. Versetzte man diesen mit Wasser erhielt man Löschkalk, mit welchem Häuser und Räume gestrichen wurden.

Gemeinde

Gallizien

Standort

Der Kalkofen steht an einem Waldweg östlich des einstigen Firmengeländes in Wildenstein.
Glantschach
9132 Gallizien